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Sonnets 119
#2
Übersetzung von
Terese Robinson



CXIX.

Wie trank ich heuchlerischer Tränen Saft,
Trübes Gebräu aus höllischen Retorten,
Wie ist mir Hoffnung stets in Angst erschlafft,
Wie ist Gewinn mir stets Verlust geworden!
Welch dumpfer Irrtum hielt mein Herz umhüllt,
Als ich mich glücklich wähnte wie noch nie,
Wie raste irr mein Blick und wahnerfüllt
In der Zerrüttung Fieberphantasie!
O Glück des Unglücks! Wahr hab’ ich’s erschaut,
Daß Gut aus Schlimm stets besser geht hervor,
Zerbrochene Liebe, wenn sie neu erbaut,
Wird schöner, stärker, größer als zuvor.

So kehre ich bestraft, doch froh zurück,
Durch Leid gewann ich dreifach hohes Glück.




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Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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Nachrichten in diesem Thema
Sonnets 119 - von ZaunköniG - 28.10.2007, 14:16
RE: Sonnets 119 - von ZaunköniG - 06.05.2023, 10:59

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