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Adolf Menzel: Das Balkonzimmer
#1
Adolf Menzel: Das Balkonzimmer (1845)

[Bild: 020.jpg]

Die Flügeltüren, die geschlossen waren,
sind weit geöffnet, und in die Gardinen
fährt leicht ein Hauch, erregt sie, spielt mit ihnen,
stößt heftiger, dass die Scharniere knarren.

Dann wieder Ruhe, bleiernes Verharren:
der Spiegel spiegelt matt die Wand nach innen -
die Möbel dämmern taub und wie von Sinnen
im trägen Mittag, und die Schatten starren,

die wandernden, doch Licht fällt plötzlich stärker
und steiler ein, Luftturbolenzen heben
hell die Gardinen in den Raum. Hingegen,

der so verloren stand im Zimmererker,
der schöne Stuhl, ein Gegenstand noch eben,
scheint hemmungslos am Tag sich zu erregen.


(1978)
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#2
Herzlich Willkommen.

Ein sehr schöner Einstand. Die Stimmung des Bildes ist gut eingefangen. Einzig das 'schöne' in Zeile 13 wirkt als etwas überflüssiges Füllsel. Bestimmt findet sich noch ein spezifischeres Attribut oder eine genauere Umschreibung des Stuhles.

Etwa: Der Biedermeierstuhl, ein Ding noch eben...

LG ZaunköniG
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#3
Hallo,

kann mich da Zaunkönigs MEinung nur anschließen. Das finde ich sehr gelungen, vor allem der leicht bedrohliche Tonfall in den Quartetten ist klasse.

Ein kleiner Schreibfehler ist drin, Turbulenzen/Turbolenzen oder ist das nun neue deutsche Rechtschreibung.

Gruß

Sneaky

P.S. Mein Klongerät und ich, ist das auch von Dir/Ihnen?
Never sigh for a better world it`s already composed, played and told
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