17.03.2008, 13:14
Adolf Menzel: Das Balkonzimmer (1845)
Die Flügeltüren, die geschlossen waren,
sind weit geöffnet, und in die Gardinen
fährt leicht ein Hauch, erregt sie, spielt mit ihnen,
stößt heftiger, dass die Scharniere knarren.
Dann wieder Ruhe, bleiernes Verharren:
der Spiegel spiegelt matt die Wand nach innen -
die Möbel dämmern taub und wie von Sinnen
im trägen Mittag, und die Schatten starren,
die wandernden, doch Licht fällt plötzlich stärker
und steiler ein, Luftturbolenzen heben
hell die Gardinen in den Raum. Hingegen,
der so verloren stand im Zimmererker,
der schöne Stuhl, ein Gegenstand noch eben,
scheint hemmungslos am Tag sich zu erregen.
(1978)
Die Flügeltüren, die geschlossen waren,
sind weit geöffnet, und in die Gardinen
fährt leicht ein Hauch, erregt sie, spielt mit ihnen,
stößt heftiger, dass die Scharniere knarren.
Dann wieder Ruhe, bleiernes Verharren:
der Spiegel spiegelt matt die Wand nach innen -
die Möbel dämmern taub und wie von Sinnen
im trägen Mittag, und die Schatten starren,
die wandernden, doch Licht fällt plötzlich stärker
und steiler ein, Luftturbolenzen heben
hell die Gardinen in den Raum. Hingegen,
der so verloren stand im Zimmererker,
der schöne Stuhl, ein Gegenstand noch eben,
scheint hemmungslos am Tag sich zu erregen.
(1978)