03.02.2024, 08:15
Anonym
17. Jahrhundert
Er entsaget ihrer liebe
Entbrich der fessel dich und fleuch den falschen wahn /
Daß Roselinda sey vor göttlich mehr zu schätzen /
Nicht laß dich ihren kuß / so wie vorhin / ergötzen /
Es ist nunmehr um sie und ihren ruhm gethan /
Weil auch ein sclave selbst sich ihr gebrauchen kan /
Und seinen schlechten mund an ihre lippen setzen:
Du must sie warlich ietzt aus seel und geiste ätzen /
In dem ihr schnöder fuß betrit die laster-bahn.
Es weicht der purpur selbst von den bekandten lippen /
Es flieht der marmel weg der doppelt runden klippen /
Schau wie sich noth und spott ihr zur gefärtin macht!
Die tuber-rosen sind von wespen angestochen;
Es ist der siegel-ring der keuschheit ihr zerbrochen.
Mit einem wort: sie hat ein kind zur welt gebracht.
.
17. Jahrhundert
Er entsaget ihrer liebe
Entbrich der fessel dich und fleuch den falschen wahn /
Daß Roselinda sey vor göttlich mehr zu schätzen /
Nicht laß dich ihren kuß / so wie vorhin / ergötzen /
Es ist nunmehr um sie und ihren ruhm gethan /
Weil auch ein sclave selbst sich ihr gebrauchen kan /
Und seinen schlechten mund an ihre lippen setzen:
Du must sie warlich ietzt aus seel und geiste ätzen /
In dem ihr schnöder fuß betrit die laster-bahn.
Es weicht der purpur selbst von den bekandten lippen /
Es flieht der marmel weg der doppelt runden klippen /
Schau wie sich noth und spott ihr zur gefärtin macht!
Die tuber-rosen sind von wespen angestochen;
Es ist der siegel-ring der keuschheit ihr zerbrochen.
Mit einem wort: sie hat ein kind zur welt gebracht.
.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.