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Hundeiker, Max: Neue Sonettomanie
#1
Max Hundeiker
© beim Autor


Neue Sonettomanie

Sonette schreiben macht fast richtig süchtig:
Man lässt sich von der schönen Form verführen
und nur ein wenig auch vom Inhalt rühren.
So plagt man sich mit festen Regeln tüchtig.

Zwar ist die Sache selten wirklich wichtig.
Man kann so nett Gefühle stilisieren
und Emotionen simpel sublimieren,
dafür ist dieses Mittel gerade richtig.

Man muss sich hüten, all das ernst zu nehmen,
auch wenn die Leute sich vielleicht erregen,
weil wir nur Spaß am Spiel mit Worten hatten.

Zwar gibt die Form auch Raum für ernste Themen,
doch kann man damit nicht sehr viel bewegen,
denn nie ersetzen Worte wirklich Taten.



Ältere Version in „Sprachlos“, AT: Münster 1991



.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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