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Bei Sonnenuntergang
#1
Bei Sonnenuntergang

Noch einml, Sonne, sende deine Strahlen,
Daß sie wie sonst, mein armes Herz erquicken! –
Ach, du entschwebst, und meinen irren Blicken
Erscheint die Nacht, mit ihren ew’gen Qualen. –

So muß ich denn des Lebens Schuld bezahlen;
Schon seh’ ich all’ die Furien grinsend nicken,
Ihr gift’ger Hauch, ach, droht mich zu ersticken –
Hier, nehmt ihn hin, den letzten Rest, den schalen! –

Und wie ich angstbetäubt die Augen schließe,
Wird mir, als ob ein Lichtstrom mich umfließe
Und süß ertönt es mir, wie Himmelsgrüße. –

Ich wachte auf; die Abendglocken klangen,
Der Spuk entfloh; ich sah mit frohem Bangen:
Ein mildes Sternenlicht war aufgegangen. -


.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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