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San Andrea (2)
#1
San Andrea

I.


Am Festtag rauscht’s von schimmernden Gefährten
An San Andrea’s wunderschönem Strande,
Zur Rechten See, verrieseln sacht im Sande,
Zur Linken Blattgelispel, grüne Gärten.

Dazu Tergeste’s Frau’n, die Siegbewährten!
Ein Festzug scheint’s, der hold im Meereilande
Der Kypris hinwogt, und vom Uferrande
Sich spiegelt in der Flut, der blauverklärten.

O hier ist’s lieblich, auf- und abwärtsschlendern!
Bald gängelt dich mit Reizen ohne Namen
Das prächt’ge Seebild wie an Liebesbändern:

Bald wieder scheinen dir die stolzen Damen
Des Bildes Kern in ihren Prunkgewändern,
Und Meer und Himmel nur ein schöner Rahmen.


II.

Der Seestrand rauscht von schimmernden Karossen;
Mich aber lockt vor allen Ein Gespanne:
Das trägt, mich fesselnd wie mit Zauberbanne,
Das schönste Weib, liebreizend hingegossen.

Ist das die Meerfei, die mit Neptuns Rossen
Der nahen Flut entstieg, mir armem Manne
Zum Unheil, und für eine Zeitenspanne
Verließ die Muschelgrotte, meerumflossen?

Schon abseits rollt, sieh, von der Menschen Rotte
Der Wagen, während, jüngst noch ein Gesunder,
Ich hinterdrein wie traumverloren trotte.

Gleich wird der holde Spuk, der Liebeszunder,
Ins Wasser gleiten und in seine Grotte
Mich niederzieh’n das schöne Meereswunder.


.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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