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San Andrea (2) - ZaunköniG - 02.01.2024 San Andrea I. Am Festtag rauscht’s von schimmernden Gefährten An San Andrea’s wunderschönem Strande, Zur Rechten See, verrieseln sacht im Sande, Zur Linken Blattgelispel, grüne Gärten. Dazu Tergeste’s Frau’n, die Siegbewährten! Ein Festzug scheint’s, der hold im Meereilande Der Kypris hinwogt, und vom Uferrande Sich spiegelt in der Flut, der blauverklärten. O hier ist’s lieblich, auf- und abwärtsschlendern! Bald gängelt dich mit Reizen ohne Namen Das prächt’ge Seebild wie an Liebesbändern: Bald wieder scheinen dir die stolzen Damen Des Bildes Kern in ihren Prunkgewändern, Und Meer und Himmel nur ein schöner Rahmen. II. Der Seestrand rauscht von schimmernden Karossen; Mich aber lockt vor allen Ein Gespanne: Das trägt, mich fesselnd wie mit Zauberbanne, Das schönste Weib, liebreizend hingegossen. Ist das die Meerfei, die mit Neptuns Rossen Der nahen Flut entstieg, mir armem Manne Zum Unheil, und für eine Zeitenspanne Verließ die Muschelgrotte, meerumflossen? Schon abseits rollt, sieh, von der Menschen Rotte Der Wagen, während, jüngst noch ein Gesunder, Ich hinterdrein wie traumverloren trotte. Gleich wird der holde Spuk, der Liebeszunder, Ins Wasser gleiten und in seine Grotte Mich niederzieh’n das schöne Meereswunder. . |