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Sonette aus dem Orient ( von 1864 ) Berytus
#1
Sonette aus dem Orient

Berytus

Die Cedern


Die Cedern auf dem Libanon, sie trauern,
Den Winden klagen sie ihr tiefes Leid:
„Als Mahner an die alte, goldne Zeit,
Wer hieß uns hier Jahrtausend’ überdauern?

In Schutt, gebrochen liegt der Trotz der Mauern,
Die Häfen gähnen, und dem Meer, so weit
Es blaut, erzählt kein Bruderstamm, geweiht
Der Flut, von Libanon’s erhab’nen Schauern.

Jehova’s Tempel sank, als dessen Stützen
Wir von den Bergen eilten; die Propheten,
Die Könige ruh’n mit festgeschloß’nem Munde;

Ihr Lied und unser Ruhm verklang. – Was nützen
Uns ew’ge Jugendsäfte? Völker treten
Vom Schauplatz, echogleich verhallt die Kunde!“



.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#2
Die Cedern auf dem Libanon


Die Cedern auf dem Libanon, sie trauern,
Den Winden klagen sie das tiefe Leid:
„Als Mahner an die starke, goldne Zeit
Wer hieß uns hier Jahrtausend’ überdauern?

In Schutt, gebrochen liegt der Trotz der Mauern,
Der Hafen gähnt – dem Meer, so weit und breit
Erzählt kein Bruderstamm, als Mast gefeit,
Von uns, von Libanons erhabnen Schauern!

Dahin Jehova’s Haus, als dessen Stützen
Wir von den Bergen eilten; die Propheten,
Die Kön’ge ruhn mit längst geschloßnem Munde;

und unser Ruhm erstarb mit ihnen – nützen
Uns ew’ge Jugendsäfte? Völker treten
Vom Schauplatz, echogleich verhallt die Kunde!“



.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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