31.08.2023, 16:58
Sonette aus dem Orient
Berytus
Die Cedern
Die Cedern auf dem Libanon, sie trauern,
Den Winden klagen sie ihr tiefes Leid:
„Als Mahner an die alte, goldne Zeit,
Wer hieß uns hier Jahrtausend’ überdauern?
In Schutt, gebrochen liegt der Trotz der Mauern,
Die Häfen gähnen, und dem Meer, so weit
Es blaut, erzählt kein Bruderstamm, geweiht
Der Flut, von Libanon’s erhab’nen Schauern.
Jehova’s Tempel sank, als dessen Stützen
Wir von den Bergen eilten; die Propheten,
Die Könige ruh’n mit festgeschloß’nem Munde;
Ihr Lied und unser Ruhm verklang. – Was nützen
Uns ew’ge Jugendsäfte? Völker treten
Vom Schauplatz, echogleich verhallt die Kunde!“
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Berytus
Die Cedern
Die Cedern auf dem Libanon, sie trauern,
Den Winden klagen sie ihr tiefes Leid:
„Als Mahner an die alte, goldne Zeit,
Wer hieß uns hier Jahrtausend’ überdauern?
In Schutt, gebrochen liegt der Trotz der Mauern,
Die Häfen gähnen, und dem Meer, so weit
Es blaut, erzählt kein Bruderstamm, geweiht
Der Flut, von Libanon’s erhab’nen Schauern.
Jehova’s Tempel sank, als dessen Stützen
Wir von den Bergen eilten; die Propheten,
Die Könige ruh’n mit festgeschloß’nem Munde;
Ihr Lied und unser Ruhm verklang. – Was nützen
Uns ew’ge Jugendsäfte? Völker treten
Vom Schauplatz, echogleich verhallt die Kunde!“
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