15.04.2024, 09:50
In Übertragung von
Richard Zoozmann
1863 – 1934
XXII. Die Keuschheit.
Keuschheit, die nie der Venus holdgesonnen,
Begann zur Eifersucht: „Gott schenk mir Gnade!
Wer hier nicht einsichtsvoll, um den wärs schade,
Und bald von Unheil säh ich mich umsponnen.
Scham wäre wie auch Furcht mir schnell entronnen,
Und wer dem Trotz vertraut, geht üble Pfade,
Denn seine Treu ist falsch im höchsten Grade,
Da er als Gartenschutz nicht Ruhm gewonnen.
Ihr aber seid die besten Hüterinnen,
Die irgendwo auf Erden zu erproben;
Selbst Tuscien müßt und Lombardei euch loben.
Laßt nur um Gott! die Blume Schutz gewinnen;
Denn wollte, wer sie küßte, sie zerpflücken,
Nie würde Heilung dieses Schadens glücken.“
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Richard Zoozmann
1863 – 1934
XXII. Die Keuschheit.
Keuschheit, die nie der Venus holdgesonnen,
Begann zur Eifersucht: „Gott schenk mir Gnade!
Wer hier nicht einsichtsvoll, um den wärs schade,
Und bald von Unheil säh ich mich umsponnen.
Scham wäre wie auch Furcht mir schnell entronnen,
Und wer dem Trotz vertraut, geht üble Pfade,
Denn seine Treu ist falsch im höchsten Grade,
Da er als Gartenschutz nicht Ruhm gewonnen.
Ihr aber seid die besten Hüterinnen,
Die irgendwo auf Erden zu erproben;
Selbst Tuscien müßt und Lombardei euch loben.
Laßt nur um Gott! die Blume Schutz gewinnen;
Denn wollte, wer sie küßte, sie zerpflücken,
Nie würde Heilung dieses Schadens glücken.“
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Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.