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Sonnets 013
#1
William Shakespeare
1564 – 1616 England



XIII.

O, that you were yourself! but, love, you are
No longer yours than you yourself here live:
Against this coming end you should prepare,
And your sweet semblance to some other give.
So should that beauty which you hold in lease
Find no determination: then you were
Yourself again after yourself's decease,
When your sweet issue your sweet form should bear.
Who lets so fair a house fall to decay,
Which husbandry in honour might uphold
Against the stormy gusts of winter's day
And barren rage of death's eternal cold?
O, none but unthrifts! Dear my love, you know
You had a father: let your son say so.


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#2
Übersetzung von

Terese Robinson
1873 – 1933


XIII.

Daß du dein eigen wärst! Doch liebster, dein
Bist du nicht länger, als du hier darft leben,
Willst du geschützt vor deinem Ende sein,
Mußt du dein süßes Abbild andern geben.
So kann die Schöpfung, die dir ward zum Lehn,
Nicht enden mit dir selbst und deinen Tagen,
Und nach dem Tode wirst du auferstehn,
Da holde Erben deine Schönheit tragen.
wer läßt verfallen solch ein herrlich Haus,
Das treue Sorgsam weise mag erhalten
Gegen des Winters Sturm, der Wetter Graus,
Des Todes ewige, eisige Gewalten?

Verschleudrer du! Bei deines Vaters Geist
Sorg, daß dereinst ein Sohn dich Vater heißt!


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Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#3
In der Übersetzung von
Johann Gottlob Regis



XIII.

O wärest du dein eigen ! Aber du
Gehörtest nur in diesem Leben dir.
Darum bereit’ auf fiesen Schluß dich zu,
Gib einem andern deine holde Zier.

So geht der Schönheit Lehen, das du hast,
Zu Ende nicht: du bist derselbe wieder,
Wenn sich dein schönes Bild, nachdem du selbst erblaßt,
Einst fortgepflanzt auf schöne Kindesglieder,

Wer ließ verfallen ein so edles Haus,
Das Wirtlichkeit in Ehren halten könnte,
Gesichert gegen Wintersturmes Graus
Und ew’gen Todeskampf der Elemente?

O nur Verschwender! – Deinen Vater weißt
Du, Freund: gib, daß dein Sohn auch so den seinen preist.


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#4
Übersetzung von
Max Josef Wolff



XIII

Wärst du dein eigen, doch du bist nur dein,
Geliebter Freund, in kurzen Erdentagen;
Aufs Ende solltest du gerüstet sein,
Und andern deine Schönheit übertragen.

Kein Ende würde dann der Schönheit drohn,
Die dir gegeben, und du bliebst dein eigen
Selbst nach dem Tode, wenn ein holder Sohn
Des Vaters holde Züge könnte zeigen!

Wer läßt zerfallen ein so stattlich Haus,
Das kluger Sinn in Ehren könnte wahren
Vor grimmer Wintertage Sturm und Graus,
Vor eis'gen Todes drohenden Gefahren?

Der Leichtsinn nur! Dir war dein Vater wert,
Gib, daß ein Sohn dir gleiches Glück gewährt.



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#5
In Übersetzung von
Emil Wagner
(eigentlich: Ludwig Reinhold Walesrode)


XIII.

O wärest du dein selbst! doch, Lieb, du bist
So lange, als du hier dir lebst, nur dein;
Drum magst du rüsten dich zu solcher Frist,
Und Anderen dein süßes Bild verleih’n.

So wird die Schönheit, die zum Lohn du hast,
Ganz unbegrenzt sein, und du wirst von Neu’m
Du selbst, wenn auch das Alter dich erfaßt,
Hüllt deine süße Form den Sprößling ein.

Wer läßt verfallen ein so schönes Haus,
Dem gute Wirtschaft Ehr’ und Nutzen thut
Vor Wintertages wildem Sturmgebraus
Und kalten Todes unfruchtbarer Wuth?

Du hattest einen Vater, wie du weißt,
Mach’, daß es so von deinem Sohn auch heißt.


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#6
In Übersetzungen von
Otto Gildemeister



XIII.

Wärst du dein eigen! Aber, Freund, du bist
nicht länger dein, als du hier selber lebest.
Gut wär’s, wenn du, bedacht auf jene Frist,
Dein lieblich Abbild einem andern gäbest.

So käm’ die Schönheit, die du trägst zu Lehn,
Niemals zum Heimfall; wann dein Leben wiche,
Du würdest, wie du bist, doch fortbestehn,
Wenn deine holde Frucht dir Holdem gliche.

Wer läßt verfallen so ein köstlich Haus,
Das Klugheit leicht in Ehren sicherstellte
Vor winterlicher Tage Sturm und Braus
Und nacktem Grimm der ew’gen Todeskälte!

O Freund, an deinen Vater denk zurück,
Und gönn auch deinem Sohn ein gleiches Glück.


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