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Perlen der Himmelskrone Mariens
#1
Perlen der Himmelskrone Mariens
aus Lobsprüchen heiliger Seelen gewunden



Willst du wissen, welche Seele
Ohne Makel, ohne Fehle
Aller Perlen reinste Schöne
Mit dem höchsten Prachtschmuck kröne:
Schau zum Sternendom, zum blauen
Auf, zum Urbild der Jungfrauen!
Schau mit lauterm Engelsinn
Hin zur Engelkönigin!



I.

Du auserwählte Tochter des ewigen Vaters!
(St. Justin.)


Am reinsten Liebebusen sah’n Aeonen,
Sah’n sel’ge Geister einst vor allen Zeiten
Dort in des Himmels unermess’nen Weiten
Den ew’gen Sohn beim ew’gen Vater thronen.

Doch unter all den klaren Aetherzonen,
Die endlos ihren Wonneglanz verbreiten,
Sah’n sie noch keine Himmels-Tochter kleiden
Sich in das Goldgewand der Mächte, Thronen. –

Da zuckt ein Lichtstrahl, dunkle Geister scheuchend,
Hoch aus dem Vaterhaupte voll Ideen,
Hoch aus der Wolkenstirn des Allberaters:

Und flieh’, wie Pallas einst, dem Haupt entsteigend
Des Vaters Zeus, bejubelt ward in Höhen:
So hallet Preis der Tochter Gott des Vaters.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#2
II.

Du Quelle der Menschheit Gottes des Sohnes!

(St. Method.)

Der Weiheit Lichtstrom, tief zur finstern Erde
Will strömen Er, zur wüsten, zur unreinen,
um neu im Gnadenstreiche zu vereinen
Was Sündennacht einst schied vom Lichteshheerde.

Doch flieh’, das Lichtmeer, das die Geister nähret:
Als Bächlein will es rieseln her zur kleinen,
Entweihten Erd’, ein Kind in Binden weinen,
Nur so entsühnen, was die Schuld entehrte. –

Nun sagt, ihr Geister, uns: wo ist die Quelle
Zu finden, die in ungetrübter Helle
Herab von klaren Höh’n des Sternenthrones

Dies Licht uns sende, das uns rettend leuchte,
Das dort die Finsternis zum Abgrund scheuchte?:
Sie ist’s, der laut’re Herzquell Gott des Sohnes.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#3
III.

Du Wohnsitz des heiligen Geistes!

(St. Hieronym)

Des Vaters Lichthaupt schauen hehr umschweben
Die Jubelgeister Ihn, den Geist der Wonne,
Der Lieb’ und Wahrheit; dann zum ew’gen Sohne,
In seines Busens Heiligtum sich heben,

In jenes Liebecentrum, dem das Leben
Des Alls so reich entquoll; in jene Sonne,
Die Licht entsendet bis zur fernsten Zone,
Wo Welten noch die Sphärennetze weben.

Hier konnte ruh’n der Geist der ew’gen Wahrheit. –
Doch nein, auch im Geschöpf sucht Er die Stätte,
Wo weilen soll im Weltenflug sein Fittig.

Er fand sie. Wo?: Im Herzen reinster Klarkeit,
Das lieblich blinkt in silberklarer Glätte:
Im Jungfraubusen, ach, so keusch, so sittig!
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#4
IV.

Du Lustgarten des ewigen Vaters!

(Chrysipp.)

Die Sonnenglut der Flammenlieb’ zu mindern,
Will pflanzen sich die Minne einen Garten,
Wo sie im Schattenhaine unter zarten,
Liebholden Blüten sich ergeht, zu lindern

Der Mittagsstrahlen Pfeile. Seht, bei Kindern
Der Menschen: wo sich Lieb’ und Unschuld paarten,
Wo Reinheit, Einfalt Edenswonne wahrten:
Da findet ihre Lust sie, fern von Sündern. –

Doch sagt mir, Welten all! wo zu erspähen
Wohl ist ein solch entzückend Lustgefilde,
Wo wir die Urlieb’ selbst lustwandeln sähen?

Wo aller Himmelsblumen Prachtgebilde
Ambra verhaucht in linden Zephyrs Wehen? --:
Maria nennt sich’s, Jungfrau süß und milde.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#5
V.

Du getreueste Ernährerin Christi!

(St. Wilhelm.)

Ein Himmelslämmlein will auf Erden weiden.
Zu eng sind Ihm des weiten Himmels Auen,
Wo Sterne zahllos zieh’n am hehren, blauen
Prachtdom des Aethers. Seht doch, Engel neiden

Die Blumen all, die Lilien, die beschreiten
Des Lämmchens Füße. Demanttröpfchen tauen
Dort Gnadenbäche nieder auf den grauen,
Den dürren Sand, wo seine Tritte gleiten. –

„O dürfte ich dies süße Lämmchen nähren!“
So hör’ ich Schäferinnen tausend flehen,
Die leider, ach! des Lilienschmucks entbehren. –

Nur Eine ist’s, die wir es laben sehen
Mit Liliensaft und Milch und Honigbeeren:
Die Geisterhirtin dort in Sternenhöhen.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#6
VI.

Du Heiligtum des göttlichen Geises!

(St. Ildephons.)

Der höchsten Himmel Lichtthron, zu alltäglich
Ward er dem Geiste, Den nicht Welten fassen:
Dem auch Atome groß, und kleinlich Massen
Erscheinen, gegen die selbst Sonne kläglich,

Ach, winzig klein sich zeigen. Unaussprechlich
Zieht es den Liebegeist zur Demut. Hassen,
Nein, kann Er nur des Stolzes freches Prassen.
Die schlichte Einfalt minnet er unsäglich.

Und nun, welch Herz wählt Er zum Heiligtume
Sich aus, das seinem hehren Glanz entspräche?
Das demutvoll der Gnaden Schätze häufte?

Des Feindes Übermut in Einfalt bräche? –
Maria birgt’s, die gnadenüberträufte,
Maria, sie, der Erde schönste Blume.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#7
VII.

Du unbefleckte Pforte des Schöpfers!

(St. Sedulius.)

Des Wettersturmes wildentbranntes Grollen
Hat ausgetobt. Schon lächeln blau die Höhen;
Schon säuselt wieder linden Windes Wehen.
Verstummet ist des dumpfen Donners Rollen.

Wo kurz noch erst der Blitze Zorn erschollen,
Ist nun des Farbenbogens Pracht zu sehen,
Der sich zur Pforte wölbt in Sternennähen,
Durch die jetzt weiße Wolkenschäfchen trollen. –

Des Himmels Groll verhallt. Der Weltengründer
Steigt als Erlöser nieder, arme Sünder
Mild umzuwandeln in des Vaters Kinder.

Er naht. Wie rein! Schon glänzt sein Friedensbogen.
Durch welche Lichtespfort’ Er wohl gezogen,
Daß so der Fürst der Nacht sich sah betrogen?! –
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#8
VIII.

Du heiligster Tabernakel des Wortes!

(St. Andreas Cretens.)

Wie schmückest Du, o Gottesdiener Moses!
Mit Goldeszier, mit Edelstein und Seide,
Den Engelschaaren selbst zur Augenweide,
Das erste Zelt des Herrn, ein heilig großes! –

Gewiß! das Pfand des irdisch höchsten Loses:
Wert ist’s, daß uns die Hölle drum beneide. –
Doch sagt, was dient dem Worte selbst zum Kleide,
Zum würdigen, im Zelt des heil’gen Schoßes? –

Sind Gold und Seide, Perlen, Edelsteine
Wohl für die Gottheit selbst die würdige Hülle,
Wenn sie zum Erdball steigt, die maßlos reine? –

O nimmer! – Nur das Herz, das Gnadenfülle
Süß überströmt, Mariens Herz alleine,
Es ist der Gottheit Zelt, das selig stille.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#9
IX.

Du Zither des heiligen Geistes!

(St. Bonaventura.)

O welche Harmonie in jenen Sphären
Wo Welten gar so friedlich um sich kreisen,
Wo himmlisch süße, wunderbare Weisen
Erhab’nen Sangs ertönen in den Heeren

Glücksel’ger Geister! Was noch könnte mehren
Die Luft der Sänger, die sich dort befleißen,
Im reinsten Lied den Herrscher hoch zu preisen,
In reichen, ach, in zaubrisch vollen Chören?! –

Doch nein, noch sind nicht rein genug die Saiten
Dem Geist gestimmet, dem sogar der Himmel
Nicht rein genug erschien. – Die einzige Zither,

Die einzig lauter Ihm die süßen Lieder
Je wiedergab: man rühmt im Klanggewimmel
Sie – Harfe Davids, dran sich Himmel weiden.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#10
X.

Du Prachtwohnung der göttlichen Herablassung!

(St. Andreas Cret.)

Wohl schreiten Herrscher auch zur Köhlerhütte,
Wenn Jagdlust sie im Dickicht irre führte,
Doch keiner gern sich eine Hütt’ erkürte,
In der nicht herrschte traulich schlichte Sitte;

In der nicht Reinheit thronte selbst in Mitte
Der Armut, die so hold stets Einfalt zierte.
Wo diese, da bedarf’s nicht Reichtums-Bürde,
Will Hoheit weg vom Tande zieh’n die Schritte. –

Im Liebeseifer jagend nur nach Seelen,
Hat sich so gerne einst zur Erd’ verirret
Des Weltalls Fürst, sich innig zu vermählen

Der schönsten Braut. Doch ob sich auch verlieret
In Wüsten hin sein Pfad; es kann nicht fehlen:
Zur reinsten Hütte nur der Fuß Ihn führet.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#11
XI.

Du lebendiger Palast des Engelkönigs!


Der Gott der Geister ist kein Gott des Todes;
Nein, ew’ge Quelle untigbaren Lebens,
Urantrieb jenes überreichen Webens,
Das Geist um Geist bewegt, um Welten Gottes

Zahllose Welten. Haucht Er: lebt Ihm Totes;
Gebeut er: sieh, geschah es nicht vergenens
Umkreist Ihn raschweg, wonnesamen Schwebens,
Endloses Neugebild’, azurnes, rotes. –

Doch im Verlauf der ewigen Aeonen
Erschienen Ihm des Lichtpalastes Räume
Wie allen Lebens bar und ausgestorben:

Bis Er die Reinste fand in irdischen Zonen,
Die Lebensmutter, die (wähnt nicht, ich träume!)
Ein Gott um Blut zum Tempel sich erworben. –
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#12
XII.

Du Himmelstreppe Gottes zu uns Menschen!

(St. Augustin.)

So hoch der Nachtgeist einstens stieg zu Sternen,
Um trotz all jenem schnöderborgten Blinken
Zum Flammenabgrund schmählich hinzusinken,
Hin zu des finstern Chaos tiefsten Fernen:

So hoch will Demut, daß wir schweben lernen,
Indem wir Pfaden folgen, die uns winken
Durch Leid zum Licht; indem wir Kelche trinken,
Die aller Sünden Gift aus uns entfernen.

Von Stuf’ zu Stufe stieg die Liebe nieder:
Vom Thron zum Stall zum Kreuz, zum Grabe
Um heimzuholen die verlornen Brüder.

Doch fragt ihr, welche Trepp’ den zarten Füßen
Zum Niedergang gedient, die Heilesgabe
Zu bringen: hört sie „Himmelsaufgang“ grüßen!
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#13
XIII.

Du Wasserleitung der göttlichen Gnade!

(St. Bernhard.)

Im Paradies versiegte einst die Quelle,
Aus welcher Wasser drang für’s ew’ge Leben.
Da sah’n vom Meer wir jenes Wölkchen schweben
Empor dort an des Karmels heil’ge Stelle,

Das einst Elias schaute dämmernd helle.
Zur Wolke ward’s, die Segenstau uns geben,
Die Gnadenregen strömen sollte. Reben
Und Halme blüh’n von dieses Nasses Welle.

So rein hat sich noch nie ein Quell ergossen,
Wie dieser quoll aus voller Himmelswolke;
So lauter sich noch nie ein Born erschlossen.

Kein Wunder denn, daß lauter auch die Leitung
Sich zeigen muß, auf daß dem Gottesvolke
Zum Heile munde dieses Tranks Verbreitung.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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