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Sonnets 019
#1
William Shakespeare
1564 – 1616 England



XIX.

Devouring Time, blunt thou the lion's paws,
And make the earth devour her own sweet brood;
Pluck the keen teeth from the fierce tiger's jaws,
And burn the long-lived phoenix in her blood;
Make glad and sorry seasons as thou fleets,
And do whate'er thou wilt, swift-footed Time,
To the wide world and all her fading sweets;
But I forbid thee one most heinous crime:
O, carve not with thy hours my love's fair brow,
Nor draw no lines there with thine antique pen;
Him in thy course untainted do allow
For beauty's pattern to succeeding men.
Yet, do thy worst, old Time: despite thy wrong,
My love shall in my verse ever live young.



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#2
Übersetzung von

Terese Robinson
1873 – 1933


XIX.

Zerstörer Zeit, mach stumpf des Löwen Tatze,
Laß Erde schlingen ihre eigne Brut,
Zerbrich den Zahn der stolzen Tigerkatze,
Den Phönix töt’ in seinem eignen Blut;
Du magst uns frohe, trübe Jahre geben,
Schnellfüß’ge Zeit, vollende deine Bahn,
Zerstör’ die Welt und alle die da leben,
Nur ein verruchtes Werk laß ungetan!
O ritze nicht des Liebsten zarte Brauen,
Laß seine Stirn von Furchen unentstellt,
Er gehe unberührt durch Tod und Grauen,
Anbetungswürdig Bild der künft’gen Welt.

Doch tu dein Schlimmstes, Zeit: trotz deiner Mühn
Läßt ihn mein Lied in ewiger jugend blühn.




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Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#3
In der Übersetzung von
Johann Gottlob Regis



XIX.

Stumpfe, du gierige Zeit! des Löwen Krallen,
Der Erde gib zum Fraß die eigne Kinderbrut;
Laß wildem Tigerschlund die scharfen Zähn entfallen,
Flamm auf den Phönix im uralten Blut:

Gib froh und bang auf deiner Flucht die Stunden
Der weiten Welt, tu was du willst mit ihr
Und allem Schönen drin entstanden wie verschwunden;
Nur einen ärgsten Frevel wehr ich dir:

O furche nicht die schöne Stirn des Lieben!
Mit deinem grauen Kiel zieh keine Linien dort:
Ihn wolle nicht in deinem Laufe trüben!
Der Schönheit Muster leucht er künftgen Tagen fort.

Doch tu dein ärgstes, alte Zeit! es blüht
Trotz deiner Wut mein Lieb doch jung in meinem Lied.


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#4
Übersetzung von
Max Josef Wolff




XIX

Allmächt'ge Zeit, des Löwen Pranke schwächen
Kannst du, du tilgst die ganze Erdenbrut,
Du kannst den scharfen Zahn des Tigers brechen,
Den Phönix töten in dem eignen Blut;

In deinem Laufe spende Not und Segen,
Und mit der Welt und ihrem Flitterstaat
Tu, was du willst, auf deinen flücht'gen Wegen;
Nur eins verbiet' ich dir, die schlimmste Tat:

Des Freundes schöne Stirne sollst du schonen,
Vor deinem Griffel bleibe sie gefeit,
Und lasse ihn für kommende Äonen
Als Vorbild aller Schönheit unentweiht.

Doch tu das Schlimmste selbst, trotz deiner Macht
Hat ew'ge Jugend ihm mein Lied erbracht.


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#5
In Übersetzung von
Emil Wagner
1810 - 1889
(eigentlich: Ludwig Reinhold Walesrode)


XIX.

Des Löwen Klauen stumpfe, grimme Zeit,
Die Erde laß verschlingen ihre Brut,
Entwaffne du des Tigers Grausamkeit,
Erstick’ den Phönix in des Feuers Gluth.

Mag deiner Flucht entsprießen Freud’ und Leid;
Die Welt mit Allem, was sie Schönes hat,
Verlassen sei sie dir, schnellfüß’ge Zeit,
Nur scheue dich vor einer Frevelthat.

Beug’ nimmer des Geliebten schönes Haupt,
Noch ziehe je des Alters Furchen drauf;
Zu trotzen deiner Macht sei ihm erlaubt,
Des Schönen Vorbild in der Zeiten Lauf.

Doch thu’ dein Schlimmstes, Zeit, trotz deinem Dräu’n
Wird ewig jung im Lied mein Liebster sein.


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