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Sonnets 115
#2
Übersetzung von
Terese Robinson



CXV.


Die Zeilen lügen, die ich einst dir schrieb:
„Nie werde ich dich heißer lieben können.“
Ich wußte nicht, durch welchen Grund und Trieb
Die hohe Flamme sollte höher brennen.
Doch wissend nun, daß tausendfach die Zeit
In Schwüre kriecht, der Fürsten Willen wendet,
Die Schönheit gilbt, die Spitze hämmert breit,
Den Großen lenkt, daß er im kleinen endet,
So bangend vor der Zeit tyrannischem Sinn,
Was sag’ ich nicht: „am tiefsten lieb ich jetzt“,
Da ich gewiß des Ungewissen bin,
Kröne das Heut’ und zweifle am Zuletzt?

Ein Kind ist Liebe, drum hätt’ ich geirrt,
Das reif zu nennen, was stets wächst und wird.


.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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Nachrichten in diesem Thema
Sonnets 115 - von ZaunköniG - 28.10.2007, 14:16
RE: Sonnets 115 - von ZaunköniG - 03.05.2023, 10:50

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