21.02.2025, 10:13
In Übersetzung von
Hermann Simon
1814 – 1890
II.
Merkwürdig dieses Thurm’s Sculpturen seh’n,
Die Statuen, in deren Aermelfalten
die Vögel nisten; Blätterhimmel halten
Bedeckt Portal und Halle rings so schön.
Ein Blumenkranz scheint dort der Dom zu steh’n,
Doch an den Traufen Teufel, Drachgestalten,
Wacht bei dem todten Christ, den beiden Dieben halten;
Von unten Judas Augen lauernd seh’n.
Von welcher Herzens-, welcher Seelenpein,
Von welchem wildverzweifelten Erbeben
Von welcher Liebe, Thränen heiß und bang,
Von welchen angsterfüllten Hilfeschrei’n
Seh’ ich dies Erd- und Luftgedicht sich heben,
Des Mittelalters wunderbaren Sang.
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Hermann Simon
1814 – 1890
II.
Merkwürdig dieses Thurm’s Sculpturen seh’n,
Die Statuen, in deren Aermelfalten
die Vögel nisten; Blätterhimmel halten
Bedeckt Portal und Halle rings so schön.
Ein Blumenkranz scheint dort der Dom zu steh’n,
Doch an den Traufen Teufel, Drachgestalten,
Wacht bei dem todten Christ, den beiden Dieben halten;
Von unten Judas Augen lauernd seh’n.
Von welcher Herzens-, welcher Seelenpein,
Von welchem wildverzweifelten Erbeben
Von welcher Liebe, Thränen heiß und bang,
Von welchen angsterfüllten Hilfeschrei’n
Seh’ ich dies Erd- und Luftgedicht sich heben,
Des Mittelalters wunderbaren Sang.
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Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.