12.01.2025, 02:18
In Übersetzung von
Hermann Simon
Giotto’s Thurm
Wie Viele leben wundervoll und schön
Durch Selbstbeherrschung. Fern von Selbstgefallen
Froh, klaglos sie zum Räthselauftrag wallen
Zu dem der heil’ge Geist sie hieß zu geh’n.
Nicht barfuß, nicht verehrt kannst Du sie seh’n;
Nicht mit des gold’nen Glorienscheines Strahlen,
Die Künstler um der Heil’gen Häupter malen;
Vollendet, sie doch unvollendet steh’n.
Giotto’s Thurm prangt zu Toskana’s Ruhme,
Die Lilie von Florenz in Stein gehau’n –
Ein Ahnen, eine Wonne, lichtumlacht. –
Des Künstlers hundertjähr’ge Wunderblume
Die ganz allein blüht in der Vorzeit Grau’n –
Nichts fehlt ihr jetzt als nur des Thurmes Pracht.
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Hermann Simon
Giotto’s Thurm
Wie Viele leben wundervoll und schön
Durch Selbstbeherrschung. Fern von Selbstgefallen
Froh, klaglos sie zum Räthselauftrag wallen
Zu dem der heil’ge Geist sie hieß zu geh’n.
Nicht barfuß, nicht verehrt kannst Du sie seh’n;
Nicht mit des gold’nen Glorienscheines Strahlen,
Die Künstler um der Heil’gen Häupter malen;
Vollendet, sie doch unvollendet steh’n.
Giotto’s Thurm prangt zu Toskana’s Ruhme,
Die Lilie von Florenz in Stein gehau’n –
Ein Ahnen, eine Wonne, lichtumlacht. –
Des Künstlers hundertjähr’ge Wunderblume
Die ganz allein blüht in der Vorzeit Grau’n –
Nichts fehlt ihr jetzt als nur des Thurmes Pracht.
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Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.