01.03.2025, 02:19
Übersetzung von
Alexander Neidhardt
1819-1908
VI.
Lass nicht den Winter deinen Sommer drum
Unfreund entblättern — gib im Auszug dich
Als einen Schatz, der Schönheit Heiligthum,
Eh' diese selber muss zerstören sich.
Das ist kein schnöder Wucher sicherlich,
Der Die beglückt, die gern die Schuld gestehn;
O zeuge dir zulieb dein andres Ich,
Und zehnmal Heil dir, wenn statt einem zehn!
Zehnmal beglückter wär'st du, sähest du
Zehn Sprossen dich verjüngen zehenfach —
Was wäre Tod dir, gingest du zur Ruh'?
Du lebtest fort bis zu dem fernsten Tag.
O hör'! zu schön, des Todes Raub zu sein,
Setz' drum den Wurm nicht blos zum Erben ein.
.
Alexander Neidhardt
1819-1908
VI.
Lass nicht den Winter deinen Sommer drum
Unfreund entblättern — gib im Auszug dich
Als einen Schatz, der Schönheit Heiligthum,
Eh' diese selber muss zerstören sich.
Das ist kein schnöder Wucher sicherlich,
Der Die beglückt, die gern die Schuld gestehn;
O zeuge dir zulieb dein andres Ich,
Und zehnmal Heil dir, wenn statt einem zehn!
Zehnmal beglückter wär'st du, sähest du
Zehn Sprossen dich verjüngen zehenfach —
Was wäre Tod dir, gingest du zur Ruh'?
Du lebtest fort bis zu dem fernsten Tag.
O hör'! zu schön, des Todes Raub zu sein,
Setz' drum den Wurm nicht blos zum Erben ein.
.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.