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Sonnets 005
#8
Übersetzung von
Alexander Neidhardt

1819-1908


V.

Die Stunde, die geformt mit holder Hand
Die Schönheit, die ein jeder Blick bewacht,
Wird selbst einst als Tyrann daran erkannt,
Wenn sie was jetzt so schön ist, hässlich macht.

Denn rastlos führt die Zeit den Sommertag
Hässlichem Winter zu, wo er verdirbt —
Es stockt der Saft, welk jedes Blatt im Hag,
Öd alles, bis erstarrt die Schönheit stirbt.

Drum — blieb' uns nicht des Sommers süßer Hauch
In der Phiole als Gefangner dann,
Entschwände mit ihm selbst die Schönheit auch
Und bliebe kaum Erinnerung uns daran.

Doch nur den Schein, ihr Wesen nicht, verliert
Die Blum' und trotzt dem Winter destilliert.


.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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Sonnets 005 - von ZaunköniG - 13.08.2007, 01:10
RE: Sonnets 005 - von ZaunköniG - 20.02.2023, 12:33
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