01.02.2025, 11:40
Übersetzung von
Alexander Neidhardt
1819-1908
III.
Schau in den Spiegel: dieses Angesicht
Gemahnt dich zu verjüngen all die Huld,
Denn du betrügst die Welt, thust du es nicht,
Trägst an ersticktem Mutterglück die Schuld.
Denn welcher Schönen keusch verschlossner Schoos
Verschmähte dir ein Lebensquell zu sein?
Und wessen Eigenliebe ist so groß,
Sich zu begraben in sich selbst allein?
Wie du der Spiegel deiner Mutter bist,
Wenn ihren Lenz in dir zu schau'n ihr dünkt,
Siehst du, wenn längst entflohn der deine ist,
Trotz Runzeln dich in deinem Kind verjüngt.
Doch willst du nicht vererben dein Gedächtnis,
Stirb ledig ohne deines Bilds Vermächtnis.
.
Alexander Neidhardt
1819-1908
III.
Schau in den Spiegel: dieses Angesicht
Gemahnt dich zu verjüngen all die Huld,
Denn du betrügst die Welt, thust du es nicht,
Trägst an ersticktem Mutterglück die Schuld.
Denn welcher Schönen keusch verschlossner Schoos
Verschmähte dir ein Lebensquell zu sein?
Und wessen Eigenliebe ist so groß,
Sich zu begraben in sich selbst allein?
Wie du der Spiegel deiner Mutter bist,
Wenn ihren Lenz in dir zu schau'n ihr dünkt,
Siehst du, wenn längst entflohn der deine ist,
Trotz Runzeln dich in deinem Kind verjüngt.
Doch willst du nicht vererben dein Gedächtnis,
Stirb ledig ohne deines Bilds Vermächtnis.
.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.