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Sonnets 008
#7
In Übersetzung von
Karl Kraus

1874 – 1936


VIII

Der selbst Musik hat, dich verstimmt Musik?
Dein süßes Wesen weigert sich der Süßen?
Und bittres Leid genießt dafür das Glück,
als wär's Musik, ins Herz dir einzufließen?

Wird dein Gehör gestört von Harmonien,
so ist's, weil's diese wie ein Mißton störte,
daß du, dich dem Konzerte zu entziehn,
der Einklang bliebst, der Einklang nicht begehrte.

Hör ihn im Spiel verliebter Saiten dort,
bereit, daß holder Tonbund sie vermähle,
wie es sich mehrt und schwellend zum Akkord
Entzücken aus der Seele dringt zur Seele.

Mit allen Stimmen schallt es dir im Chor:
»Steht einer einsam, stellt er keinen vor!«


.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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Nachrichten in diesem Thema
Sonnets 008 - von ZaunköniG - 13.08.2007, 01:10
RE: Sonnets 008 - von ZaunköniG - 23.02.2023, 12:51
RE: Sonnets 008 - von ZaunköniG - 12.06.2024, 10:40
RE: Sonnets 008 - von ZaunköniG - 02.10.2024, 12:45
RE: Sonnets 008 - von ZaunköniG - 25.11.2024, 09:35
RE: Sonnets 008 - von ZaunköniG - 02.01.2025, 04:36
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