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Sonnets 002
#7
In Übersetzung von
Karl Kraus

1874 – 1936


II

Dir wird, wenn in die Jahre du gekommen
und Falten furchend durch dein Antlitz ziehn,
Erinnrung jener Schönheit wenig frommen,
die schneller als die Zeit dir ging dahin.

Und wenn dich dann wer fragt, wohin sie kam,
und wo sie, da sie nicht mehr sei, gewesen,
dann frage deinen Stolz, ob deine Scham
sie ließe aus erloschnen Augen lesen.

Doch wahrlich andern Ruhm trügst du davon,
könntst du auf die bewahrte Schönheit zeigen
und sprechen: Seht, in meinem jungen Sohn
ist heut vorhanden, was mir einst zu eigen!

Durch Alter endet nicht der Lebensmut:
die Jugend, die du schufst, erwärmt dein Blut.





.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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Sonnets 002 - von ZaunköniG - 13.08.2007, 01:10
RE: Sonnets 002 - von ZaunköniG - 18.02.2023, 12:55
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