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Die Schwierigkeit des Sonetts
#1
Die Schwierigkeit des Sonetts

Den Musen bring’ und Opfer bring’ dem Glücke,
Festhekatomben, welche schneeweiß glänzen,
Begehrst du, daß dein Haupt, schon reich an Kränzen,
Mit des Sonettes Lorbeer noch sich schmücke.

Denn bald zersprengt mit mörderischer Tücke
Der Masse Gluth der Form so zarte Grenzen;
Bald fühlst du dich ohnmächtig, zu ergänzen,
Die ein vollkomm’nes Werk entstellt, die Lücke.

Doch raste nicht, bis dir ein Guß gelungen,
Der blank und voll sich aus der Hülle schäle,
Deß Glanz beschäme jede Lästerungen;

Wo Schönheit all’ die Glieder ohne Fehle
Mit gleichverteiltem Leben ganz durchdrungen,
Des holden Leibs allgegenwärt’ge Seele.


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Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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Die Schwierigkeit des Sonetts - von ZaunköniG - 08.01.2025, 02:53

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