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Sonnets 011
#6
In Übersetzungen von
Otto Gildemeister



XI.

So schnell du welken wirst, so schnell gedeihst
Du in den Deinen, wachsend wie du scheidest;
Das frische Blut, das jung du andern leihst,
Bleib dein, wann du der Jugend dich entkleidest.

Darin lebt Weisheit, Schönheit, Fruchtbarkeit;
Da draußen Torheit, Alter und Verfall;
Dächt’ alles so, dann endete die Zeit,
Leer würd’ in sechzig Jahren dieser Ball.

Wen die Natur nicht schuf zur Früchtezier,
Starr, formlos, roh, der geh fruchtlos zu Grabe;
Sieh, vielen gab sie viel, mehr gab sie dir:
Freigiebig also pfleg der freien Gabe.

Sie schnitt zu ihrem Siegel dich und wollte,
Daß mehr es prägen, nicht zerbrechen sollte.


.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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Sonnets 011 - von ZaunköniG - 13.08.2007, 01:10
RE: Sonnets 011 - von ZaunköniG - 23.02.2023, 19:42
RE: Sonnets 011 - von ZaunköniG - 24.06.2024, 09:32
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