30.01.2025, 11:27
In Übersetzungen von
Otto Gildemeister
XI.
So schnell du welken wirst, so schnell gedeihst
Du in den Deinen, wachsend wie du scheidest;
Das frische Blut, das jung du andern leihst,
Bleib dein, wann du der Jugend dich entkleidest.
Darin lebt Weisheit, Schönheit, Fruchtbarkeit;
Da draußen Torheit, Alter und Verfall;
Dächt’ alles so, dann endete die Zeit,
Leer würd’ in sechzig Jahren dieser Ball.
Wen die Natur nicht schuf zur Früchtezier,
Starr, formlos, roh, der geh fruchtlos zu Grabe;
Sieh, vielen gab sie viel, mehr gab sie dir:
Freigiebig also pfleg der freien Gabe.
Sie schnitt zu ihrem Siegel dich und wollte,
Daß mehr es prägen, nicht zerbrechen sollte.
.
Otto Gildemeister
XI.
So schnell du welken wirst, so schnell gedeihst
Du in den Deinen, wachsend wie du scheidest;
Das frische Blut, das jung du andern leihst,
Bleib dein, wann du der Jugend dich entkleidest.
Darin lebt Weisheit, Schönheit, Fruchtbarkeit;
Da draußen Torheit, Alter und Verfall;
Dächt’ alles so, dann endete die Zeit,
Leer würd’ in sechzig Jahren dieser Ball.
Wen die Natur nicht schuf zur Früchtezier,
Starr, formlos, roh, der geh fruchtlos zu Grabe;
Sieh, vielen gab sie viel, mehr gab sie dir:
Freigiebig also pfleg der freien Gabe.
Sie schnitt zu ihrem Siegel dich und wollte,
Daß mehr es prägen, nicht zerbrechen sollte.
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Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.