05.12.2024, 11:26
In Übersetzungen von
Otto Gildemeister
III.
Schau in den Spiegel, sprich zu deinen Zügen:
„Nun ist es Zeit, euch selbst zu konterfein.“
Versäumst du das, wirst du die Welt betrügen,
Und unbeglückt wird eine Mutter sein.
Denn welcher Schönsten ungepflügter Schoß
Würd’ es verschmähn, von dir bestellt zu werden?
Und welcher Tor wär’ gern ein Grabmal bloß
Der eignen Selbstlieb, ohne Furcht auf Erden?
Wie du ein Spiegel deiner Mutter scheinst,
Der ihren holden Mai ihr ruft zurück,
So siehst du durch des Alters Fenster einst
Trotz Runzeln dieser Tage goldnes Glück.
Doch wenn du lebst und schaffst kein Denkmal dir,
Stirb einsam, und dein Bild stirbt hin mit dir.
.
Otto Gildemeister
III.
Schau in den Spiegel, sprich zu deinen Zügen:
„Nun ist es Zeit, euch selbst zu konterfein.“
Versäumst du das, wirst du die Welt betrügen,
Und unbeglückt wird eine Mutter sein.
Denn welcher Schönsten ungepflügter Schoß
Würd’ es verschmähn, von dir bestellt zu werden?
Und welcher Tor wär’ gern ein Grabmal bloß
Der eignen Selbstlieb, ohne Furcht auf Erden?
Wie du ein Spiegel deiner Mutter scheinst,
Der ihren holden Mai ihr ruft zurück,
So siehst du durch des Alters Fenster einst
Trotz Runzeln dieser Tage goldnes Glück.
Doch wenn du lebst und schaffst kein Denkmal dir,
Stirb einsam, und dein Bild stirbt hin mit dir.
.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.