10.09.2024, 10:37
In Übertragungen von
Richard Zoozmann
1921
Sechstes Sonett
Von Liebe einzig reden die Gedanken,
Doch gleichen sich einander auch nicht zwei.
Der preist mir ihre Herrschaft ohne Wanken,
Der nennt mir thöricht, was ihr Wert verleih.
Der läßt mit süßer Hoffnung mch umranken,
Zu Tränen rührt der andre mich dabei,
Doch jeder ruft das Mitleid in die Schranken,
Denn keiner ist von Furcht im Herzen frei.
Drum weiß ich nicht, woher nun Stoff entnehmen,
Denn singen möcht ich, weiß doch nichts zu sagen,
Verstrickt in Liebeszweifel so, in leidige.
Und will ich dann mich allen anbequemen,
So muß ich diese Not der Feindin klagen,
Der Herrin Mitleid, daß sie mich verteidige!
.
Richard Zoozmann
1921
Sechstes Sonett
Von Liebe einzig reden die Gedanken,
Doch gleichen sich einander auch nicht zwei.
Der preist mir ihre Herrschaft ohne Wanken,
Der nennt mir thöricht, was ihr Wert verleih.
Der läßt mit süßer Hoffnung mch umranken,
Zu Tränen rührt der andre mich dabei,
Doch jeder ruft das Mitleid in die Schranken,
Denn keiner ist von Furcht im Herzen frei.
Drum weiß ich nicht, woher nun Stoff entnehmen,
Denn singen möcht ich, weiß doch nichts zu sagen,
Verstrickt in Liebeszweifel so, in leidige.
Und will ich dann mich allen anbequemen,
So muß ich diese Not der Feindin klagen,
Der Herrin Mitleid, daß sie mich verteidige!
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Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.