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Sonnets 064
#3
In der Übersetzung von
Johann Gottlob Regis



LXIV.

Sah ich der Alten stolze Wunderpracht
Durch Wütrichshand der Zeit gestürzt verwittern,
Der Erde hohe Türme gleichgemacht.
Unsterblich Erz vor Menschenwut erzittern:

Sah ich die gierige See am Königreich
Der Meeresküsten überflutend zehren,
Die Feste dann, an Wasserschätzen reich,
Fülle mit Raub, und Raub mit Fülle mehren:

Wenn ich dies Wandelleben übersah,
Ja Leben selbst zum Untergang getrieben,
Kam unter Trümmern mir dies Grübeln nah:
Einst kommt auch Zeit und fordert deinen Lieben. –

Solch ein Gedank’ ist wie ein Tod; er treibt
Zum Weinen, daß du hast, was dir nicht bleibt.


.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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Nachrichten in diesem Thema
Sonnets 064 - von ZaunköniG - 13.08.2007, 01:10
RE: Sonnets 064 - von ZaunköniG - 06.04.2023, 20:57
RE: Sonnets 064 - von ZaunköniG - 07.07.2025, 10:02

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