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Sonnets 056
#3
In der Übersetzung von
Johann Gottlob Regis


LVI.

Erneu’, o Liebe, deine Macht! Man schilt
Dich stumpfer sonst, als Hungers Leidenschaft,
Die heute zwar mit Speise wird gestillt,
Doch morgen wiederkehrt mit aller Kraft.

So mußt du, Liebe sein! und hatt’ auch dies Gericht
Des Sehns zum Sinken dir dein hungrig Auge heut
Erfüllt, sich morgen wieder! töte nicht
Der Liebe Geist in steter Schläfrigkeit.

Die trübe Zwischenzeit sei wie ein Meer,
Das Ufer sondert, wo zwei Neuverbundne
Sich täglich sehn, der Liebe Wiederkehr
Zu feiern, zwiefach froh um die gefundne.

Ja, nenne Winter sie, des bange Nacht
Des Sommers Gruß dreimal ersehnter macht.


.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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Nachrichten in diesem Thema
Sonnets 056 - von ZaunköniG - 13.08.2007, 01:10
RE: Sonnets 056 - von ZaunköniG - 03.04.2023, 11:00
RE: Sonnets 056 - von ZaunköniG - 13.12.2024, 11:40

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