19.12.2025, 07:36
Die Sphinx
Gemälde von Franz Stuck
Berückend hingestreckt, halb Weib, halb Katze,
Ruht sie, die Sphinx, auf flachem Felsengrunde;
Ein junger Mann hängt wild im Liebesbunde
Ihr an der Brust, nicht achtend ihre Tatze.
Doch während, schwelgend so im höchsten Schatze,
Er sich berauscht am Kuß von ihrem Munde,
Schlägt seinem Leib sie eine tiefe Wunde,
Umarmt zerfleischend ihn mit ihrer Pratze.
Des Genius Schicksal les’ ich hier im Spiegel,
das Höllenqual mit himmlischem Genusse
In einem ihm beschert mit seinem Kusse.
Es drückt ihm auf die Stirn der Gottheit Siegel,
Und während er geneußt in Himmelshallen,
Zermartern ihn da drunten seine Krallen.
Gemälde von Franz Stuck
Berückend hingestreckt, halb Weib, halb Katze,
Ruht sie, die Sphinx, auf flachem Felsengrunde;
Ein junger Mann hängt wild im Liebesbunde
Ihr an der Brust, nicht achtend ihre Tatze.
Doch während, schwelgend so im höchsten Schatze,
Er sich berauscht am Kuß von ihrem Munde,
Schlägt seinem Leib sie eine tiefe Wunde,
Umarmt zerfleischend ihn mit ihrer Pratze.
Des Genius Schicksal les’ ich hier im Spiegel,
das Höllenqual mit himmlischem Genusse
In einem ihm beschert mit seinem Kusse.
Es drückt ihm auf die Stirn der Gottheit Siegel,
Und während er geneußt in Himmelshallen,
Zermartern ihn da drunten seine Krallen.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.

