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Sonette - in 12 Runden zu 14 Gedichten - 08 Prometheisches
#7
Zwei Feuer

Zwei Feuer fühl’ an meinem Sein ich zehren,
Zwei nie gelöschte, heiße Flammenbrände;
Viel lieber wollt’ ich, daß mein Leben schwände,
Als daß zeitlebens sie das Herz mir sehren.

Das eine gilt der Lieb’, der reinen, hehren,
Daß anbetend ich falte keusch die Hände;
Das andre ruft ein blühend Kind ohn’ Ende,
Mit ihm der Wollust Taumelkelch zu leeren.

Bald greift mich die, bald die der beiden Flammen,
Dann wähn’ ich stets, die andre zu verwinden;
Oft lodern, schlagen, flammen sie zusammen!

Dann bet’ ich: Gott, schaff solch ein Dürsten wieder
In einer zweiten Brust, die laß mich finden,
Sonst: glühe, brenne, senge, schlag’ mich nieder!


.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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RE: Sonette - in 12 Runden zu 14 Gedichten - 08/07 - von ZaunköniG - 13.12.2025, 09:10

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