22.09.2024, 01:21
In Übersetzung von
Peter Cornelius
1824 - 1874
Morgen und Abend
Der Osten glüht im Morgensonnenscheine;
Im Westen muß des Mondes Glanz nun enden;
Der Rose Knospen sich zur Sonne wenden;
Das Veilchen steht im Tau, als ob es weine.
Ich grüße kniend Laura, die das feine
Goldhaar am Fenster teilt mit weißen Händen.
Sie fragt: Warum so trübe Blicke senden
Des Monds und Veilchens Antlitz, und das meine?
Am Abend tönt mein Lied, die Lust zu loben,
Wie nun der Mond in voller Pracht erglühe,
Wie sich das Veilchen taugestärkt erhoben,
Wie Laura schöner noch im Fenster blühe
Der Rose gleich, von Abendduft umwoben! –
Ich aber knie betrübt, wie in der Frühe.
.
Peter Cornelius
1824 - 1874
Morgen und Abend
Der Osten glüht im Morgensonnenscheine;
Im Westen muß des Mondes Glanz nun enden;
Der Rose Knospen sich zur Sonne wenden;
Das Veilchen steht im Tau, als ob es weine.
Ich grüße kniend Laura, die das feine
Goldhaar am Fenster teilt mit weißen Händen.
Sie fragt: Warum so trübe Blicke senden
Des Monds und Veilchens Antlitz, und das meine?
Am Abend tönt mein Lied, die Lust zu loben,
Wie nun der Mond in voller Pracht erglühe,
Wie sich das Veilchen taugestärkt erhoben,
Wie Laura schöner noch im Fenster blühe
Der Rose gleich, von Abendduft umwoben! –
Ich aber knie betrübt, wie in der Frühe.
.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.