28.06.2024, 05:13
Des Dichters Priesteramt
Als Dichters Sendung gilt seit ält’ren Tagen:
Der Menschheit Jubeln und ihr ganzes weinen
Im tiefsten Herzen liebend zu vereinen,
Mit gleichem Anteil singend Lust und Klagen.
Doch mir indes will anders, muß ich sagen,
Hienied’ des Dichters Priesteramt erscheinen:
Er soll das Weh verwinden und verneinen,
Durch Licht zur Freude soll sein Lied uns tragen.
Der Dichter lebe mit dem Schmerz im Streite,
Sei Hort und Tröster zweifelndem Geschlechte,
Nicht mitsamt seiner weichen Jammers Beute.
Er schau’ die Sonne selbst in schwarzer Wolke,
Und, ausgestreckt nach ihr die Priesterrechte,
Weis’ er den Weg des Lichtes seinem Volke!
Als Dichters Sendung gilt seit ält’ren Tagen:
Der Menschheit Jubeln und ihr ganzes weinen
Im tiefsten Herzen liebend zu vereinen,
Mit gleichem Anteil singend Lust und Klagen.
Doch mir indes will anders, muß ich sagen,
Hienied’ des Dichters Priesteramt erscheinen:
Er soll das Weh verwinden und verneinen,
Durch Licht zur Freude soll sein Lied uns tragen.
Der Dichter lebe mit dem Schmerz im Streite,
Sei Hort und Tröster zweifelndem Geschlechte,
Nicht mitsamt seiner weichen Jammers Beute.
Er schau’ die Sonne selbst in schwarzer Wolke,
Und, ausgestreckt nach ihr die Priesterrechte,
Weis’ er den Weg des Lichtes seinem Volke!
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.