27.08.2024, 08:01
22.
Ich fühle wohl, daß ich mit jedem Liede,
Womit ich dein geliebtes Bildniß schmücke,
Den Pfeil mir tiefer in die Wunde drücke,
Und fester meine süße Fessel schmiede.
Doch wenn ich nun verzweifelt mich entschiede
Und bräche Pfeil und Fessel rasch in Stücke,
So wär' die Freiheit weder mir zum Glücke,
Noch blühte mir aus jähem Tod der Friede.
Zwar reißt der Tod voll trotziger Verachtung
Den Pfeil aus seiner Brust und sieht in Fluthen
Das Leben fliehn mit stolzer Selbstbetrachtung.
Doch schöner will's den Liebenden gemuthen,
In duldender und zärtlicher Verschmachtung
Langsam und tropfenweise zu verbluten.
Ich fühle wohl, daß ich mit jedem Liede,
Womit ich dein geliebtes Bildniß schmücke,
Den Pfeil mir tiefer in die Wunde drücke,
Und fester meine süße Fessel schmiede.
Doch wenn ich nun verzweifelt mich entschiede
Und bräche Pfeil und Fessel rasch in Stücke,
So wär' die Freiheit weder mir zum Glücke,
Noch blühte mir aus jähem Tod der Friede.
Zwar reißt der Tod voll trotziger Verachtung
Den Pfeil aus seiner Brust und sieht in Fluthen
Das Leben fliehn mit stolzer Selbstbetrachtung.
Doch schöner will's den Liebenden gemuthen,
In duldender und zärtlicher Verschmachtung
Langsam und tropfenweise zu verbluten.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.