31.08.2024, 09:06
Als Übertragung von
Rainer Maria Rilke
XLII.
Nicht eine Reinschrift von Gewesenem wird
mir meine Zukunft sein, so schrieb ich, glaubend,
der Engel stünde da, mir dies erlaubend
durch sein zu Gott unendlich unbeirrt
gewandtes Antlitz. Aber schließlich wandte
ich mich und fand an deiner Stelle dich,
der Umgang hat mit Engeln. Plötzlich wich
Siechtum von mir, da ich den Trost erkannte;
mein Pilgerstab schlug aus in deinem Blick
und stand in Morgentau. Und mein Geschick
wird künftig nicht des alten Abschrift werden:
laß das zerlesne Buch, das mich betrifft,
und schreib mir meiner Zukunft Überschrift,
mein neuer Engel, unverhofft auf Erden.
.
Rainer Maria Rilke
XLII.
Nicht eine Reinschrift von Gewesenem wird
mir meine Zukunft sein, so schrieb ich, glaubend,
der Engel stünde da, mir dies erlaubend
durch sein zu Gott unendlich unbeirrt
gewandtes Antlitz. Aber schließlich wandte
ich mich und fand an deiner Stelle dich,
der Umgang hat mit Engeln. Plötzlich wich
Siechtum von mir, da ich den Trost erkannte;
mein Pilgerstab schlug aus in deinem Blick
und stand in Morgentau. Und mein Geschick
wird künftig nicht des alten Abschrift werden:
laß das zerlesne Buch, das mich betrifft,
und schreib mir meiner Zukunft Überschrift,
mein neuer Engel, unverhofft auf Erden.
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Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.