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Sonnets from the Portuguese 27
#2
Als Übertragung von
Rainer Maria Rilke



XXVII.

Geliebter, Meiner, der mich sehr erschrocken
von dieser öden Erde Flachland hob
und der den Vorhang meiner matten Locken
mit einem Kusse auseinanderschob,

drin Leben wehte, - Engel wundern sich,
wie meine Stirne scheint. O Meiner, Meiner,
die ganze Welt verging, und es kam Einer,
ich suchte Gott allein, da fand ich dich.

Ich finde dich: getrost und stark und still.
Wie aus dem niebetauten Asphodill
einer zurückzieht auf die welke Zeit

der Oberwelt, so bin ich zwischen Bösen
und Guten schon zur Zeugenschaft bereit:
die Liebe kann – stark wie der Tod – erlösen.


.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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Nachrichten in diesem Thema
Sonnets from the Portuguese 27 - von ZaunköniG - 16.08.2007, 18:58
RE: Sonnets from the Portuguese 27 - von ZaunköniG - 04.07.2024, 11:00

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