15.05.2024, 11:49
Als Übertragung von
Rainer Maria Rilke
V.
Ich heb mein schweres Herz so feierlich,
wie einst Elektra ihre Urne trug,
und, dir ins Auge schauend, hin vor dich
stürz ich die Asche aus dem Aschekrug.
Das da war schmerz in mir: der Haufen: schau,
wie düster drin die Funken glühn, vom Grau
verhalten. Und du tätest, glaub ich, gut,
verächtlich auszutreten ihre Glut,
bis alles dunkel ist. Denn wenn du so
an meiner Seite wartest, bis den Staub
ein Wind aufwehte, ... dieses Lorbeerlaub
auf deinem Haupt, Geliebter, schützt nicht, wo
es Feuer regnet, deine Haare. Eh
sie dir versengen: tritt zurück. Nein: geh.
.
Rainer Maria Rilke
V.
Ich heb mein schweres Herz so feierlich,
wie einst Elektra ihre Urne trug,
und, dir ins Auge schauend, hin vor dich
stürz ich die Asche aus dem Aschekrug.
Das da war schmerz in mir: der Haufen: schau,
wie düster drin die Funken glühn, vom Grau
verhalten. Und du tätest, glaub ich, gut,
verächtlich auszutreten ihre Glut,
bis alles dunkel ist. Denn wenn du so
an meiner Seite wartest, bis den Staub
ein Wind aufwehte, ... dieses Lorbeerlaub
auf deinem Haupt, Geliebter, schützt nicht, wo
es Feuer regnet, deine Haare. Eh
sie dir versengen: tritt zurück. Nein: geh.
.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.