17.05.2024, 06:37
In Übertragung von
Richard Zoozmann
1863 – 1934
XXXVII. Die Vernunft.
„Wer solchen Schwur nicht hält, tut keine Sünde,
Weil schon die Dekretalen jedem sagen,
Daß einem, schwür er, böses Werk zu wagen
Und unterläßts, kein Meineid draus entstünde.
Du schwurest nun, und nanntest mir die Gründe,
Dem Amor, der dir Speisen aufgetragen,
Die dir auch ungesalzen gut behagen,
weil der Geschmack dir fehlt, daß er dirs künde.
Und dieser Gott läßt Liebesgott sich nennen!
Doch tut groß Unrecht, wer ihn also nennet,
Da man ihn doch als Schmerzensbringer kennet.
Dein Tod ists, willst du dich von ihm nicht trennen.
Drum soll er ferner nicht dein Lehnsherr bleiben,
Und laß dir Frucht aus meinem Ratschlag treiben.“ -
.
Richard Zoozmann
1863 – 1934
XXXVII. Die Vernunft.
„Wer solchen Schwur nicht hält, tut keine Sünde,
Weil schon die Dekretalen jedem sagen,
Daß einem, schwür er, böses Werk zu wagen
Und unterläßts, kein Meineid draus entstünde.
Du schwurest nun, und nanntest mir die Gründe,
Dem Amor, der dir Speisen aufgetragen,
Die dir auch ungesalzen gut behagen,
weil der Geschmack dir fehlt, daß er dirs künde.
Und dieser Gott läßt Liebesgott sich nennen!
Doch tut groß Unrecht, wer ihn also nennet,
Da man ihn doch als Schmerzensbringer kennet.
Dein Tod ists, willst du dich von ihm nicht trennen.
Drum soll er ferner nicht dein Lehnsherr bleiben,
Und laß dir Frucht aus meinem Ratschlag treiben.“ -
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Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.