15.05.2024, 11:45
XXII.
Sternäugig bist Du und ich liebe Dich.
Doch liebt' ich schon den schattenhaften Knaben
voll Lebensangst und Rücksicht im Gehaben,
der seines Werts erst inne ward durch mich.
Von Göttern nur empfangen Menschen Gaben.
Ich gab Dir nichts; der Gärtner nur war ich.
Das Reis trug seine Früchte schon in sich,
ich habe bloß den Boden umgegraben.
Erfahrung hat der Jugend sich gesellt.
An Geist und Seele wachsend unterdes
bist Du der süße Knabe noch geblieben.
Und doch: - wer heute Deinem Glanz verfällt,
liebt nicht allein Dich Alkibiades,
mich Sokrates auch muß er in Dir lieben.
Sternäugig bist Du und ich liebe Dich.
Doch liebt' ich schon den schattenhaften Knaben
voll Lebensangst und Rücksicht im Gehaben,
der seines Werts erst inne ward durch mich.
Von Göttern nur empfangen Menschen Gaben.
Ich gab Dir nichts; der Gärtner nur war ich.
Das Reis trug seine Früchte schon in sich,
ich habe bloß den Boden umgegraben.
Erfahrung hat der Jugend sich gesellt.
An Geist und Seele wachsend unterdes
bist Du der süße Knabe noch geblieben.
Und doch: - wer heute Deinem Glanz verfällt,
liebt nicht allein Dich Alkibiades,
mich Sokrates auch muß er in Dir lieben.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.