11.05.2024, 11:01
XX.
Die Blinde und der Lahme
Den Wein der Einsamkeit hab' ich getrunken,
der mehr berauscht als jeder Erdenwein.
Hoffärtig einsam - voll Triumph allein -
wollt' ich vor Gott und Dir mit Stärke prunken, -
und lieh doch nur von Gott und Dir den Schein.
Vom Brand im Dornbusch bin ich bloß ein Funken
und nur in Deinen Augen nicht gesunken,
erschien ich, was ich nicht vermag zu sein.
Vielleicht vergönnt mir Gott nach soviel Leiden
dem Bildnis Deines Traums mich anzunähern.
Vielleicht errieten wir - gleich Liebessehern -
von Anfang an den Aufstieg in uns beiden.
Wenn Du erlahmst, ist's Glück, Dir Kraft zu schulden
und meine Blindheit, bitt' ich Dich, zu dulden.
Die Blinde und der Lahme
Den Wein der Einsamkeit hab' ich getrunken,
der mehr berauscht als jeder Erdenwein.
Hoffärtig einsam - voll Triumph allein -
wollt' ich vor Gott und Dir mit Stärke prunken, -
und lieh doch nur von Gott und Dir den Schein.
Vom Brand im Dornbusch bin ich bloß ein Funken
und nur in Deinen Augen nicht gesunken,
erschien ich, was ich nicht vermag zu sein.
Vielleicht vergönnt mir Gott nach soviel Leiden
dem Bildnis Deines Traums mich anzunähern.
Vielleicht errieten wir - gleich Liebessehern -
von Anfang an den Aufstieg in uns beiden.
Wenn Du erlahmst, ist's Glück, Dir Kraft zu schulden
und meine Blindheit, bitt' ich Dich, zu dulden.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.