05.06.2025, 10:31
Übersetzung von Karl Förster
1784 – 1841
CXCI.
Wie Gott anschauen ist das ewge Leben,
Und niemand mehr da will, noch dürfe wollen,
So, Herrin, hat in kurzem, kummervollen
Dasein mir Euer Anblick Lust gegeben.
Noch sah Euch selbst ich nie so schön, wie eben,
Wenn Augen Wahrheit je dem Herzen zollen;
O sel’ge Stund, aus der mir Heil entquollen,
Besiegend jeglich Hoffen, jeglich Streben!
Und müßt ich nicht sobald darauf verzichten,
Nicht wollt ich mehr: denn wenn sich manche nähren
Nur vom Geruch und solches gilt für Wahrheit,
Andre Gefühl und Schmack mit Glut beschwichten
Und Wasser nur, die aller Süß entbehren,
Warum nicht ich mit Eures Blickes Klarheit?
.
1784 – 1841
CXCI.
Wie Gott anschauen ist das ewge Leben,
Und niemand mehr da will, noch dürfe wollen,
So, Herrin, hat in kurzem, kummervollen
Dasein mir Euer Anblick Lust gegeben.
Noch sah Euch selbst ich nie so schön, wie eben,
Wenn Augen Wahrheit je dem Herzen zollen;
O sel’ge Stund, aus der mir Heil entquollen,
Besiegend jeglich Hoffen, jeglich Streben!
Und müßt ich nicht sobald darauf verzichten,
Nicht wollt ich mehr: denn wenn sich manche nähren
Nur vom Geruch und solches gilt für Wahrheit,
Andre Gefühl und Schmack mit Glut beschwichten
Und Wasser nur, die aller Süß entbehren,
Warum nicht ich mit Eures Blickes Klarheit?
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Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.