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Die Sonette
#2
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Wer will das Maß der hoͤchsten Schickung meflen?
Frost tilgt die Früchte jahrelangen Schweißes,
Gram bricht fo manches Herz, und niemand weiß es
Und niemand fragt: warum? und niemand :wessen?

Die Welt ist voll getheilter Intereffen,
Ein kalt Gemüth verdrängt so oft ein heißes,
Und ah! ein Kind fill» liebevollen Fleißes,
Ein zart Gedicht, — wie bald ist es vergessen!

Und doch! der Sänger hört nicht auf zu singen,
Ein schönes Herz hört niemals auf zu lieben:
Ein Etwas ist vom ält’sten Lied geblieben,

Was nach Jahrtaufenden uns übermeistert:
Es ist der Geist, der Form gibt allen Dingen,
Es ist die Form der Dinge, die begeiitert.



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Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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Die Sonette - von ZaunköniG - 02.03.2022, 17:19
Feuchtersleben: Ernst Freiherr von: Die Sonette 2 - von ZaunköniG - 04.03.2022, 03:00

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