01.03.2014, 13:57
Heimat
So schön, so süß, so heilig ist kein Wort,
daß Menschenmund damit nicht Mißbrauch triebe
und Menschenschrift es nicht entstellend schriebe,
bis von den Wurzeln her sein Sinn verdorrt.
Wenn das dem Hauchwort Heimat, diesem Hort
der deutschen Sprache, doch erlassen bliebe!
Geschwätz von Heimattreue, Heimatliebe
nimmt allen Duft der beiden Silben fort.
Gefühl, das in Gemüthes Tiefe wohnt,
wird öffentlich zu Phrasenkitsch gedrechselt
und höchste Treu' mit Undank schnöd belohnt:
die Treue derer, die man heimatlos -
indem man Heimat mit Besitz verwechselt -
zu nennen sich erfrecht, in Frechheit groß.
So schön, so süß, so heilig ist kein Wort,
daß Menschenmund damit nicht Mißbrauch triebe
und Menschenschrift es nicht entstellend schriebe,
bis von den Wurzeln her sein Sinn verdorrt.
Wenn das dem Hauchwort Heimat, diesem Hort
der deutschen Sprache, doch erlassen bliebe!
Geschwätz von Heimattreue, Heimatliebe
nimmt allen Duft der beiden Silben fort.
Gefühl, das in Gemüthes Tiefe wohnt,
wird öffentlich zu Phrasenkitsch gedrechselt
und höchste Treu' mit Undank schnöd belohnt:
die Treue derer, die man heimatlos -
indem man Heimat mit Besitz verwechselt -
zu nennen sich erfrecht, in Frechheit groß.