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Sonnet an Mirabellen
#1
Sonnet an Mirabellen

Es wundert mich nicht sehr, daß Golgerus Melinden
Bald Mirabelle täufft, bald ein vergöttert kind;
Weil ihre zierden ja fast mehr als göttlich sind,
Die auch schon schimmernd stroh sind mächtig zu entzünden.

Der glieder haut gleicht sich der weichsten bircken-rinden,
Der augen gold, das fast den agtstein überwindt,
Aus denen thränen-saltz wie fette milch abrinnt,
Ist gut, daß Venus ihr daraus läst fackeln winden.

Ihr haar, der liebes-strick, ist weisser als der schnee,
Die lippen dörffen nicht den blausten veilgen weichen,
Kein mahler kan so gut das wang’ als sie bestreichen;

Den brüsten mangelt nichts als eine runde höh,
Das rothe feuer strahlt ihr sichtbar aus den augen.
Warum denn solte sie dem Golgerus nicht taugen?


.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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