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De Senectute
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Registriert seit: Jan 2007
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Durchpflügt hast du die Gunst mit offenem Ruder
Gestochert ungeniert bei manchem Luder
Um dann mit dem die Laken zu zerknüllen
Und reuhelos dein Leben zu zumüllen.
Du giertest nur nach Brunst und viel Gefummel
Als gäb es keine Leere nach dem Rummel
Gelinkt von einer nach der anderen Puppe
Liegst du am End allein in deiner Suppe.
Jetzt brauchst du schluchzend nicht herumzufuchteln
Du warst im Dunst mit Freiern und mit Schwuchteln
Wie sie mies immer nach dem Einen süchtig
Warst nie zu anderem tauglich oder tüchtig
Strengst dich auch jetzt nicht an, bleibst gern im Weichen
Und lässt den Rest, der dir noch bleibt, verstreichen . .
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Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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Lief, kroch und schob wer da nicht hastig keuchte
Und grabschte gierig, tat es auch nicht richtig
Genug kam nie von dem, was man doch bräuchte
Der schöne Zaster machte jeden süchtig.
Doch jetzt in Rente, subcutan am Faulen
Will man noch etwas Wärme, nimmt den Teller
Es bringt ja wenig, blöd herumzumaulen
Und setzt sich damit in den Heizungskeller.
Beziehungen schon lange am sich Lösen
Betätigungen finden sich auch keine
Man muss nichts, braucht nichts mehr und will nur dösen
Jetzt noch mal voll geschenkt und hoch die Beine
S’ruft niemand an. Die Guten wie die Bösen
Wer waren sie noch? Man ist ganz schön alleine . .
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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Was hab ich überhaupt noch hier verloren
Ein Schlachtschiff einst, jetzt mit zerknautschter Fresse
Bin langsam alt und stink aus allen Poren
Trink oft zuviel, so wie ich zu viel esse.
Nicht stark mehr formlos wirken Bauch und Finger
Schrill und mit ziemlich schrecklichen Geschmäckern
Sind aber Leute um mich, sehr viel jünger
Ich klotzte mal, da wo die heute kleckern.
Und steh - man duzt mich ohne lang zu fragen
Mit meinem ‚Sie’ auf ganz verlorenem Posten
Da keiner zuhört, gilt es was zu sagen
Halt ich den Mund und trage still die Kosten
Derjenigen, die sich larmoyant beklagen
Ich sei längst obsolet und am Verrosten . .
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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Was denn von diesem Leben übrig ist
Dass man es sich mit Sorgfalt doch bewahre
Es sind ja nur noch ein paar wenige Jahre
Zuvor zuviel verplempert. So ein Mist.
Die Zähne sind geflickte Trümmer. Haare
So ausgebleicht und schütter, etwas List
Und Farbe muss vertuschen das, was ist.
Begehrens-unwert, Schatten vor der Bahre
Wirst du allmählich mager oder fetter
(Stets voller Angst schon nach der Grube lugend)
Der Knochen ist porös und Sorgfalt Pflicht
Ein falscher Tritt, schon krachst du auf die Bretter
Zerbrochen und in Not – doch klage nicht
Wo Bahr’ und Grube droht, ist alles andere netter . .
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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Versucht mitunter diese Welt zu hassen
Hängt man doch dran und will sie nicht verlassen
Manchmal ganz schön, dann plötzlich eine Plage
Nicht jammern, überschlagen wir die Lage
Das Schicksal will uns also eine scheuern?
Die Augen auf, sich wehren, gegensteuern!
Gebissen wie ein Hund mit seinen Wunden
Ist man doch einer unter anderen Hunden.
Mag überhaupt das Glück mir nicht mehr lächeln
Ich zeige noch die Zähne bis zum Röcheln.
Jetzt leb ich jetzt, will fluchen dürfen, fressen
Bei Weibern sein und saufend mich vergessen.
Bis ich mit euch die Unterwelt dann teile
Hat es doch hoffentlich noch eine Weile.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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