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De Senectute - ZaunköniG - 18.03.2024 . Durchpflügt hast du die Gunst mit offenem Ruder Gestochert ungeniert bei manchem Luder Um dann mit dem die Laken zu zerknüllen Und reuhelos dein Leben zu zumüllen. Du giertest nur nach Brunst und viel Gefummel Als gäb es keine Leere nach dem Rummel Gelinkt von einer nach der anderen Puppe Liegst du am End allein in deiner Suppe. Jetzt brauchst du schluchzend nicht herumzufuchteln Du warst im Dunst mit Freiern und mit Schwuchteln Wie sie mies immer nach dem Einen süchtig Warst nie zu anderem tauglich oder tüchtig Strengst dich auch jetzt nicht an, bleibst gern im Weichen Und lässt den Rest, der dir noch bleibt, verstreichen . . . RE: De Senectute - ZaunköniG - 05.08.2024 Lief, kroch und schob wer da nicht hastig keuchte Und grabschte gierig, tat es auch nicht richtig Genug kam nie von dem, was man doch bräuchte Der schöne Zaster machte jeden süchtig. Doch jetzt in Rente, subcutan am Faulen Will man noch etwas Wärme, nimmt den Teller Es bringt ja wenig, blöd herumzumaulen Und setzt sich damit in den Heizungskeller. Beziehungen schon lange am sich Lösen Betätigungen finden sich auch keine Man muss nichts, braucht nichts mehr und will nur dösen Jetzt noch mal voll geschenkt und hoch die Beine S’ruft niemand an. Die Guten wie die Bösen Wer waren sie noch? Man ist ganz schön alleine . . RE: De Senectute - ZaunköniG - 06.09.2024 Was hab ich überhaupt noch hier verloren Ein Schlachtschiff einst, jetzt mit zerknautschter Fresse Bin langsam alt und stink aus allen Poren Trink oft zuviel, so wie ich zu viel esse. Nicht stark mehr formlos wirken Bauch und Finger Schrill und mit ziemlich schrecklichen Geschmäckern Sind aber Leute um mich, sehr viel jünger Ich klotzte mal, da wo die heute kleckern. Und steh - man duzt mich ohne lang zu fragen Mit meinem ‚Sie’ auf ganz verlorenem Posten Da keiner zuhört, gilt es was zu sagen Halt ich den Mund und trage still die Kosten Derjenigen, die sich larmoyant beklagen Ich sei längst obsolet und am Verrosten . . RE: De Senectute - ZaunköniG - 08.09.2024 Was denn von diesem Leben übrig ist Dass man es sich mit Sorgfalt doch bewahre Es sind ja nur noch ein paar wenige Jahre Zuvor zuviel verplempert. So ein Mist. Die Zähne sind geflickte Trümmer. Haare So ausgebleicht und schütter, etwas List Und Farbe muss vertuschen das, was ist. Begehrens-unwert, Schatten vor der Bahre Wirst du allmählich mager oder fetter (Stets voller Angst schon nach der Grube lugend) Der Knochen ist porös und Sorgfalt Pflicht Ein falscher Tritt, schon krachst du auf die Bretter Zerbrochen und in Not – doch klage nicht Wo Bahr’ und Grube droht, ist alles andere netter . . RE: De Senectute - ZaunköniG - 10.09.2024 Versucht mitunter diese Welt zu hassen Hängt man doch dran und will sie nicht verlassen Manchmal ganz schön, dann plötzlich eine Plage Nicht jammern, überschlagen wir die Lage Das Schicksal will uns also eine scheuern? Die Augen auf, sich wehren, gegensteuern! Gebissen wie ein Hund mit seinen Wunden Ist man doch einer unter anderen Hunden. Mag überhaupt das Glück mir nicht mehr lächeln Ich zeige noch die Zähne bis zum Röcheln. Jetzt leb ich jetzt, will fluchen dürfen, fressen Bei Weibern sein und saufend mich vergessen. Bis ich mit euch die Unterwelt dann teile Hat es doch hoffentlich noch eine Weile. |