20.11.2023, 04:24
Karl Gutzkow
1811 – 1878
Wär’ ich und Hätt’ ich
Mit Zeitenschatten sich herumzuschlagen,
In Dingen wühlen, die nicht mehr zu ändern,
Zu schauen von des Augenblicks Geländern
Tief schwindelwärts auf alte Lebenslagen –
Das sei nur Torheit, hör’ ich viele sagen,
Und heiße gehn an ew’gen Gängelbändern:
Wer würde sich mit längst verfallnen Pfändern,
Sie einzulösen, wenn zu spät, noch plagen!
Und dennoch weil’ ich gern im Längstverstorbnen
Und ritze noch am alten Dorn mich immer.
Ich bin der Tor, zu glauben an die Schimmer
Von Zukunftstagen, palmenduftdurchwobnen,
Wo uns die Himmlischen die Wonne geben,
Was hier verfehlt, noch einmal durchzuleben.
.
1811 – 1878
Wär’ ich und Hätt’ ich
Mit Zeitenschatten sich herumzuschlagen,
In Dingen wühlen, die nicht mehr zu ändern,
Zu schauen von des Augenblicks Geländern
Tief schwindelwärts auf alte Lebenslagen –
Das sei nur Torheit, hör’ ich viele sagen,
Und heiße gehn an ew’gen Gängelbändern:
Wer würde sich mit längst verfallnen Pfändern,
Sie einzulösen, wenn zu spät, noch plagen!
Und dennoch weil’ ich gern im Längstverstorbnen
Und ritze noch am alten Dorn mich immer.
Ich bin der Tor, zu glauben an die Schimmer
Von Zukunftstagen, palmenduftdurchwobnen,
Wo uns die Himmlischen die Wonne geben,
Was hier verfehlt, noch einmal durchzuleben.
.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.