William Blake: The Schoolboy - Druckversion +- Sonett-Forum (https://sonett-archiv.com/forum) +-- Forum: Andere lyrische Übersetzungen (https://sonett-archiv.com/forum/forumdisplay.php?fid=235) +--- Forum: Englische Lyrik (https://sonett-archiv.com/forum/forumdisplay.php?fid=267) +---- Forum: Lyrik aus Großbritannien (https://sonett-archiv.com/forum/forumdisplay.php?fid=271) +----- Forum: Von den Anfängen bis zur Frühromantik (https://sonett-archiv.com/forum/forumdisplay.php?fid=387) +------ Forum: William Blake (https://sonett-archiv.com/forum/forumdisplay.php?fid=296) +------ Thema: William Blake: The Schoolboy (/showthread.php?tid=3108) |
William Blake: The Schoolboy - Josef Riga - 01.01.2015 William Blake The Schoolboy I love to rise in a summer morn When the birds sing in every tree; The distant huntsman winds his horn, And the skylark sings with me – Oh what sweet company! But to go to school in a summer morn, Oh! it drives all joy away; Under a cruel eye outworn, The little ones spend the day In sighing and dismay. Ah! then at times I drooping sit And spend many an anxious hour; Nor in my book I can take delight, Nor sit in learning’s bower, Worn through with the dreary shower. How can the bird that is born for joy Sit in a cage and sing? How can a child, when fears annoy, But droop his tender wing And forget his youthful spring? Oh! father and mother, if buds are nipped And blossoms blown away, And if the tender plants are stripped Of their joy in the springing day By sorrow and care’s dismay, How shall the summer arise in joy Or the summer fruits appear? Or how shall we gather what griefs destroy, Or bless the mellowing year When the blasts of winter appear? (Songs of Innocence) Das Schulkind Ü: Josef Riga Am Sommertag steh’ ich gerne auf Mit dem Lied aller Vögel, so weit Von mir, wie auch des Jägers Lauf, Wo die Lerche singt zur Zeit – Welch’ große Freundlichkeit! In die Schul’ hinein an dem Sommertag, Das treibt allen Spaß heraus; Die Kleinen spür’n der Hände Schlag, Den Tag halten sie kaum aus – Ein drückend schwarzer Graus! Ich sitz’ betrübt so all die Zeit Und verleb’ angstvoll manche Stunde, Nichts steht im Buch, was mich jetzt erfreut, Ich lern’ in traur’ger Runde, Geh’ an Trockenheit zugrunde. Wie kann der Vogel, gebor’n zur Lust, Entfalten den Gesang Im Käfig? Wie des Kindes Brust Erfahr’n den Überschwang, Wenn’s nicht nachkommt seinem Drang? Ach, Vater und Mutter! die Knospe stirbt, Blüten vergeh’n im Park; Wenn schon die zarte Blum’ verdirbt Ohne Hoffnung am Frühlingstag, Geknickt durch den Schicksalsschlag, Wie kann mein Sommer dann triumphier’n Und mir seine Früchte streun’n? Wie sollen wir uns nicht im Gram verlier’n, Uns an der Ernte erfreu’n, Und dann nicht im Winter bereu’n? RE: William Blake: The Schoolboy - ZaunköniG - 19.01.2015 Der Schuljunge Den Sommermorgen hab ich gerne: ich steh' auf mit den Vögeln, beschwingt. Des Jägers Horn erklingt von Ferne und die Lerche mit mir singt, auf dass der Tag gelingt. Doch auf den Schulweg losgeschickt, flieht alle Freud mit einem Schlage. Verfolgt von so gestrengem Blick verbringen die Kleinen die Tage mit Seufzern und Klage. Verkümmert sitz ich dort als Schemen, vertreib mir dort ängstlich die Stunden, kann auch dem Buch kein Glück entnehmen und auch nicht der Lernenden Runde, die an trockenem Stoff geht zugrunde. Ein Vogel, der der Freude lebt wird nicht im Käfig singen. Wie soll ein Kind, von Furcht durchbebt, mit früh gestutzten Schwingen der hohe Flug gelingen? Ach Vater, ach Mutter, - Der Knospen beraubt, die Blüten so früh abgeschlagen: die zarten Pflanzen sind entlaubt in frohen Frühlingstagen und müssen jedes Leid ertragen. Wie soll der Sommer und betören und uns mit Frucht begegnen, wenn wir sie schon im Lenz zerstören? Womit soll Herbst uns segnen, beginnt's zu stürmen und zu regnen? |