01.02.2010, 16:33
Wilhelm Trübner
1851 - 1917
Wilhelm Trübner: Bootssteg auf der Herreninsel im Chiemsee
Verzogene und ausgetretne Bretter
auf Pfählen ruhend, weit ins Wasser ragend,
die Menschenschwere oft und mürrisch tragend,
jetzt leer im dämmerfrühen Wolkenwetter.
Am Steg drei Kähne, rohe, wohlverpichte;
ein vierter wurde irgendwann gestrichen,
dem Wasserblau und Schilfgrün angeglichen -
die Farbe wirkt verblaßt im Morgenlichte.
Im Osten eine Insel frommer Frauen.
Man kann von hier das Zwiebeltürmchen schauen
und, wenns der Wind erlaubt, die Glocken hören.
Noch kein Verkehr von Schiffern und von Schwimmern.
Ich hör im Schilf der Ralle erstes Wimmern
den kühlen See beim Hellerwerden stören.
1851 - 1917
Wilhelm Trübner: Bootssteg auf der Herreninsel im Chiemsee
Verzogene und ausgetretne Bretter
auf Pfählen ruhend, weit ins Wasser ragend,
die Menschenschwere oft und mürrisch tragend,
jetzt leer im dämmerfrühen Wolkenwetter.
Am Steg drei Kähne, rohe, wohlverpichte;
ein vierter wurde irgendwann gestrichen,
dem Wasserblau und Schilfgrün angeglichen -
die Farbe wirkt verblaßt im Morgenlichte.
Im Osten eine Insel frommer Frauen.
Man kann von hier das Zwiebeltürmchen schauen
und, wenns der Wind erlaubt, die Glocken hören.
Noch kein Verkehr von Schiffern und von Schwimmern.
Ich hör im Schilf der Ralle erstes Wimmern
den kühlen See beim Hellerwerden stören.