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Ella Wheeler Wilcox: The Burning Ghat
#1
USA 
The Burning Ghat

Adown the Ganges, at your side I sat
And floated, musing on each scene and spot:
We heard the grim tale of the Burning Ghat,
We saw the place where widows once were brought
And living, cast upon the funeral pyre.
We shuddered at the story. But, today
I think it was a kind and friendly fire
That took the mourners from their grief away
A little time of terror, and despair,
A few brief tortured moments, then release
From suffering and loneliness and tears.
Oh, my Beloved! Life gives me to bear
Perpetual pyres, and flames that never cease;
A Burning Ghat of slowly dying years.



Der Feuer-Ghat

Ich saß bei dir und sah den Fluß entlang,
ließ die Gedanken ziehn an jede Statt.
Die Sage drang zu uns vom Feuer-Ghat,
wo man die Witwen führt zum letzten Gang

und lebend auf den Scheiterhaufen warf.
Uns hat's geschaudert damals, - aber heuer
denk ich, es war ein freundlich gutes Feuer,
weil dort die Trauernde vergessen darf.

Nur eine kurze Schreck- und Grauensfrist,
ein marternder Moment und dann erlösen
sie schnell von Leiden, Einsamkeit und Trauer.

Oh mein Geliebter, dieses Leben ist
ein steter Brand mit Flammen, die nie löschen,
ein Feuerghat von lebenslanger Dauer.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#2
Das ist ein schönes Stück Zaunkönig. Aber ich glaube in der ersten Zeile hat dein Keyboard geklemmt? Da fehlen zwei "s" und ein "d" Ich saß bei dir und sah den Fluss entlang?

Schade um den Ganges, den du da nicht benennnst. Auch habe ich das Gefühl, dass da Lyrich und Lyrdu in einem Boot sitzen. Adown i Floated.. hab ich im ersten Moment mit flußabwärts trieb / glitt ich übersetzt.

Zeile 3 müsste es burNing Ghat sein?

Die Schlusszeile im Original mit den langsam sterbenden Jahren finde ich sehr schön. Da ist mir dein lebenslanger Dauer zu schwach besetzt.

Das ist auf jeden Fall ein tolles Sonett

Gruß

Sneaky
Never sigh for a better world it`s already composed, played and told
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#3
Der Ganges führte uns mit sich stromab
Und ließ mich träumen über jeden Ort:
Dann hörten wir vom Ghat, dem Feuergrab
Wohin man Witwen brachte um sie dort
Noch lebend mit dem Toten zu verbrennen.
Uns graute vor dem Fleck, doch heute ließ
das Feuer seinen Freundeswert erkennen
als es dann letzlich Abschiednehmen hieß.

Ganz kurz Verzweifelung und grause Schauer,
ein Schmerzmoment, dann schwand die Last aus Blei,
der Einsamkeit, des Leides und der Trauer.
Liebster! Mein Leben lang komm ich nicht frei,
von Grabfanalen, feurigem Verderben,
dem Flammenghat, in dem die Jahre sterben.
Never sigh for a better world it`s already composed, played and told
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#4
Hallo Sneaky,

Die Schwachstellen hast du gut erkannt. Der Ganges war mir zum einen zu lang, zum anderen habe ich ja den entlang / Gang -Reim. Dann noch den Ganges, das wäre klanglich etwas des Guten zu viel. - Ja, ich weiß, eine ganz schlechte Ausrede - du hast es ja vorgemacht...

In deiner Version ist mir die Zeile 8 etwas schwach.
"daß die Trauernden ihrem Leid enthebt"

Deine Kritik an meiner Schlußzeile ist berechtigt, aber viel näher bist du hier auch nicht gekommen. Die Jahre sterben dort nicht nur, sie bilden auch selbst den Scheiterhaufen.

LG ZaunköniG
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#5
Haloo Zaunkönig,

ja stimm, auch meine Schlusszeile ist nicht richtig .

..von Grabfanalen, ihren Feuerkehlen,
dem Flammenghat der Jahre, die verschwelen?

Für Zeile 8 hab ich auf die Schnelle nix passendes, möglich dass ich da das Reimpaar abändern muss.

Gruß

Sneaky
Never sigh for a better world it`s already composed, played and told
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#6
Der Feuer-Ghat

Den Ganges trieben wir flußab entlang,
vorbei zog manche malerische Statt.

Die Sage drang zu uns vom Feuer-Ghat,
wo man die Witwen führt zum letzten Gang

und lebend auf den Scheiterhaufen warf.
Uns hat's geschaudert damals, - aber heuer
denk ich, es war ein freundlich gutes Feuer,
weil dort die Trauernde vergessen darf.

Nur eine kurze Schreck- und Grauensfrist,
paar marternde Momente, die erlösen
daß Leid und Trauer schnell vergessen waren.


Oh mein Geliebter, dieses Leben ist
ein steter Brand mit Flammen, die nie löschen,
ein Feuerghat von sterbensmüden Jahren.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#7
Ausgezeichnet nachbearbeitet Zaunkönig.
Nun ist die Schlusszeile wie sie sein sollte.

Gruß

Sneaky
Never sigh for a better world it`s already composed, played and told
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#8
Der Ganges führte uns mit sich stromab
Und ließ mich träumen über jeden Ort:
Dann hörten wir vom Ghat, dem Feuergrab
Wohin man Witwen brachte um sie dort
Noch lebend mit dem Toten zu verbrennen.
Uns graute vor dem Fleck, doch heute nicht
da ließ das Feuer Freundeswert erkennen
und hob das Leid der Trauernden ins Licht.

Ganz kurz Verzweifelung und grause Schauer,
ein Schmerzmoment, dann schwand die Last aus Blei,
der Einsamkeit, des Leides und der Trauer.
Liebster! Im Leben bin ich niemals frei,
von steten Flammen und von Leichenzügen
ein Flammenghat der Jahre, die versiegen.
Never sigh for a better world it`s already composed, played and told
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#9
Hallo Sneaky,

Ich glaube 'versiegen' ist kein gutes Synonym für "sterben'.
Eine Quelle z. B. versiegt, wenn kein weiteres Wasser mehr nachquellt. Ella beklagt sich aber gerade daß den sterbenden Jahren immer noch weitere folgen.

LG ZaunköniG
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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