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E. A. Robinson: Karma
#1
USA 
E. A. Robinson

Karma


Christmas was in the air and all was well
With him, but for a few confusing flaws
In divers of God’s images. Because
A friend of his would neither buy nor sell,

Was he to answer for the axe that fell?
He pondered; and the reason for it was,
Partly, a slowly freezing Santa Claus
Upon the corner, with his beard and bell.

Acknowledging an improvident surprise,
He magnified a fancy that he wished
The friend whom he had wrecked were here again.

Not sure of that, he found a compromise;
And from the fulness of his heart he fished
A dime for Jesus who had died for men.



Karma
Ü: ZaunköniG

Es weihnachtet und stimmt ihn wieder mild,
bis auf ein kleines hinkendes Detail
in mancher Leute Gottesbild. Nur weil
ein Freund nicht kauft', zum feilschen nicht gewillt,

verantwortet er nun das fall'nde Beil?
Er grübelt. – Was macht er als Anlaß aus?
Ein eis- und schneegelittner Santa Claus
verfror’n am Straßeneck - Vielleicht, zum Teil,

daß der dem Fall ´ne neue Wendung gab.
Er hat Erinnerungen aufgefrischt,
an jenen Freund, den er ins Unglück stieß;

Noch zweifelnd fand er einen Kompromiß,
und aus der Fülle seines Herzens fischt
er einen Cent für’n Herrn, der für uns starb.
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#2
Ein Hauch von Weihnacht und die Welt war heil
für ihn, doch einiges verwirrte sehr
an Gottes Ebenbildern. War denn er  -
nur weil ein Freund von ihm für seinen Teil

nicht kaufte noch verkaufte – schuld am Beil,
das fiel? Sein Grübeln kam und ging verquer,
schuld war der Santa an der Ecke, der
in Bart und Glocke grimmig fror-  zum Teil.

Er akzeptierte was so überraschend kam
hat Größe seinem Träumlein beigemischt,
der Freund, den er verriet, wär noch im Ort.

Doch war ihm nicht ganz wohl dabei, er nahm
Zuflucht zum Kompromiß. Herzhaft gefischt,
gab er `nen Dime für Jesus` Opfer fort.
Never sigh for a better world it`s already composed, played and told
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#3
Hallo sneaky,

Die optimale Lösung habe ich wohl auch noch nicht gefunden, aber kritisieren ist ja bekanntlich leichter:

Im ersten Satz fehlt mindestens ein Personalpronomen. Wer verwirrte an Gottes Ebenbildern?
Er verwirrte (sich) an Gottes Ebenbildern. Ich weiß, eine Gedichtzeile ist immer zu kurz, aber hier fehlt wirklich etwas.

Im Zweiten Quartett könnte man zu dem Schluß kommen, daß der Santa nun Schuld am fallenden Beil sei!

In Zeile 13 sind nach meiner Lesart Zuflucht und Herzhaft auf der falschen Silbe betont. Auch Sinngemäß sehe ich herzhaft kritisch. Wenn er von ganzem Herzen Spenden würde hätte er doch mehr übrig, aber er gibt aus der Fülle seines Herzens nur einen Cent; nicht um dem anderen zu helfen, sondern um sein Gewissen zu erleichtern. Oder siehst du das anders? Dann korrelliert herzhaft aber nicht mit Kompromiss.

LG ZaunköniG
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#4
Hallo zaunkönig,

wenns nicht eindeutig geschrieben ist Smile das Mal, das Zeichen der Makel verwirrte an Gottes Ebenbildern.

Bei Quartett zwei geh ich nicht einig. Das Grübeln kam und ging verquer, das kommt nach Beil, scheint mir also weit genug abgesetzt.

Die Betonung ist ZUflucht zum KOMProMISS. HERZhaft geFISCHT. Kein sauberer JAmbus mehr, ich weiß.

Das herzhaft gefischt sollte auch ironisch gemeint sein und das fullness of the heart wenigstens im Wort wiederholen. Er redet sich ein, dass er den Freund gern wieder hätte, aber ganz wohl ist ihm nicht dabei. Also sucht er was um diesen Zwiespalt zu lösen. Und spendet einen Groschen.

Gruß

Sneaky
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#5
Hallo Sneaky,

Ach so, jenes Mal. So gelesen macht es Sinn, aber ich fürchte darüber werden noch mehr Leser stolpern.

Zum 2. Quartett: Er grübelt doch wer schuld sei, daß das Beil fiel. Den folgenden Satz als Schlußfolgerung daraus zu lesen ist nicht sooo abwegig.

LG ZaunköniG
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#6
Hallo zaunkönig,

zuerst hatte ich anstatt des "Mal" "Fehl" aber das war nichts. Wie wärs mit "Fleck"?

Und um das zweite Quartett zu bessern, wie wärs mit :
...
das fiel? Er kam ins Grübeln kreuz und quer
wegen des Santa an der Ecke der

wobei das quer / der an sich schlecht ist. Vielleicht sollte ich mich da aus dem 4-er Reim lösen, da könnte ich dem Inhalt besser gerecht werden.

Gruß

Sneaky

P.S.
beim zweiten Lesen ist mir dein Blickwinkel wegen dem Santa Claus auch nicht "sooo" abwegig.
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#7
Hallo Sneaky

Ich denke daß du gar keinen Ersatz für das Mal braucht:

doch einiges/irgendwas verwirrte sehr.

Die "-er"-Reime sind in der Tat nicht sonderlich originell, auch nicht im ersten Quartett, aber man kann nicht immer alles haben. Oder hast du schon eine Alternative?

LG ZaunköniG
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#8
Hallo zaunkönig,

ne ich hab noch keine Alternative, aber dein "einiges" ist gebongt. Das gefällt mir gut. Ich werds gleich abändern.

Danke

Sneaky
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#9
Ich muss meine Version erst mal aus dem Gedächtnis bringen, hab die Version noch zu sehr im Kopf. Bis dahin mal ein Blankversuch:

Weihnachten kam, für ihn stand alles gut,
doch ein paar Fehler irritierten schon
an Gottes Kindern. War er etwa schuld
am Untergang des Freundes weil der nicht

verkauft hat oder kaufte? Und so sann
er vor sich hin, zum Teil wohl auch aufgrund
des Nikolaus samt weißem Bart und Glocke,
der frierend an der Straßenecke stand.

Er anerkannte den Spontanimpuls
verspann sich in ein Gaukelbild hinein
der abservierte Freund sei wieder da.

Verunsichert nahm er den Mittelweg,
da ihm das Herz grad voll war fischte er
nen Groschen um des Heilands Opfer raus.
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